Zwei treue Seelen in den Ruhestand verabschiedet

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von Katja Lassen

Zwei treue Seelen in den Ruhestand verabschiedet

Mit zwei bunt geschmückten und lecker bestückten Rollatoren sowie Blumensträußen verabschiedete Einrichtungsleiterin Martha Schröder (Mitte) im Pflegezentrum Kisdorf Walter Andrysiak und Elke Kotowski in den wohlverdienten Ruhestand.Foto: kf

Kisdorf (kf).Sie haben es sich mehr als verdient, dennoch lässt Einrichtungsleitung Martha Schröder ihre beiden treuen Mitarbeiter im Pflegezentrum Kisdorf, das seit 2019 der Convivo Life angehört, nur schweren Herzens ziehen.

Sowohl Elke Kotowski aus Kisdorf, als auch Walter Andrysiak aus Itzstedt verabschiedete sie bei Kaffee und Torte zusammen mit einigen Kollegen in den Ruhestand.

Dieser begann für die Pflegefachkraft Elke Kotowski vorzeitig bereits am 1. Mai. Nach 19 Jahren in der Pflege sind es gesundheitliche Gründe, die die 64-Jährige zu diesem Schritt bewogen. „Die letzten zwei Jahre waren schon heftig“, gesteht sie. Der Arbeitsdichte, befeuert durch Corona, fühlte sie sich in ihrem Alter zuletzt nicht mehr gewachsen. Betont aber: „Meine Arbeit hat mir immer sehr gefallen!“ Ihr Arbeitsweg sei zu Fuß nur fünf Minuten gewesen. Jetzt möchte die Mutter zweier erwachsener Töchter, von der eine mit ihr im Haus wohnt, und Oma zweier Enkel ihre Zeit der Familie widmen, dem Garten, den Freunden und Reisen. Interessen und Aufgaben habe sie genug und wie so viele seit Renteneintritt auch keine Zeit mehr.

Für die Betreuungskraft Walter Andrysiak, der mit 57 Jahren ebenfalls vorzeitig in den Ruhestand geht, kommt der Renteneintritt fast überraschend.  Den Bewohnern das mitzuteilen, fällt ihm schwer.

Jeder im Haus kennt Walter, den Lausbub, wie er sich selbst bezeichnet. Im ersten Beruf war er Schlosser, dann rund 25 Jahre als Berufskraftfahrer unterwegs bis er aus gesundheitlichen Gründen über eine berufliche Rehabilitation und nach zwei Praktika im Pflegezentrum Kisdorf zur Betreuungskraft umschulte. Die Bewohner hatten schon nach Walter gefragt. Seine lockere und entspannte Art beim Basteln und Werken und das Gespräch mit den Bewohnern kam gut an. „Es ist ein Geben und Nehmen“, betont er. „Hätte ich nicht das Glück gehabt, in diesem Haus zu arbeiten, wäre ich Hartz IV geworden, denn die Bewohner waren fitter als ich und haben mich von meinen Schmerzen abgelenkt“, erzählt er.

„Deshalb werdet ihr mich so schnell auch nicht los, ich komme wieder“, sagte Walter bei seiner Verabschiedung. „Bevor ich in einer Kneipe mit Fremden rede, komme ich hierher und besuche die Bewohner“, erklärt er. Dafür habe er als Rentner jetzt ja viel Zeit.


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