Vierte Generation übernahm das Bad Segeberger Kino

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von Gerald Henseler

Vierte Generation übernahm das Bad Segeberger Kino

Stephan und Saskia Häfner übernahmen das CinePlanet5 von Ute und Frank Häfner (v.li.). Damit führt die vierte Generation das Bad Segeberger Lichtspielhaus. Frank Häfner überreicht den Schlüssel hier an seine Tochter Saskia Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe). Die vielen Jacken und Taschen von Kindern im Foyer des Kinos machen den Wandel im CinePlanet 5 spürbar. „Heute feiert ein Kindergarten hier den Abschied der Vorschulkinder“, erklärt Saskia Häfner. Sie ist die neue Inhaberin des Bad Segeberger Kinocenters. Am 1. Juli übergaben ihre Eltern Ute und Frank Häfner das CinePlanet 5 ganz offiziell an Saskia Häfner und ihren Ehemann Stephan. Saskia Häfner ist seither Inhaberin des Kinocenters, ihr Mann Theaterleiter. „Das ist genau wie damals bei uns“, erklärt Frank Häfner. Seine Frau Ute übernahm das Kino 1991 nach dem Tod ihres Vaters Helmut Fölster.

Mit einem Um- und  Erweiterungsbau hatten Ute und Frank Häfner 2017 das Kinocenter fit für die Zukunft gemacht. Die 30 Kilowatt-Solaranlage auf dem Dach zeigt den Weg in Richtung Nachhaltigkeit an. Den wollen Saskia und Stephan Häfner nun verstärkt gehen. Nachos gibt es im Kino bald in Mehrwegboxen, Getränke gibt es bald nur noch in Pfandflaschen. Derzeit nimmt das CinePlanet5 an einer Nachhaltigkeitsstudie der fjol GmbH aus dem   – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) teil. „Wir sind eins von zwei Pilotkinos“, sagt Saskia Häfner. Nachhaltigkeit ist das eine Projekt der vierten Kinogeneration, die Vernetzung mit Schulen, Kindertagesstätten und anderen Organisationen in Bad Segeberg und Umgebung das zweite. „Kino kann mehr als zwei Stunden Spaß und Unterhaltung bieten“, meint Stephan Häfner. Das hat schon Frank Häfner gespürt, als Schindlers Liste im Kino lief. Der Geschichtsfilm vor dem Hintergrund des Holocaust machte das Publikum stark betroffen. „Danach kann man Schüler nicht einfach in die Pause entlassen. da ist Nacharbeit nötig“, meint Häfner.  Das CinePlanet 5 bietet dafür die geeigneten Räumlichkeiten. Einige Schulen haben die Möglichkeit schon genutzt. Saskia und Stephan Häfner hoffen, dass es mehr werden.  Diskussionsrunden im Anschluss an eine Vorführung sind auch bei den Psychiatriefilmen von Andrea Rothenburg die Regel. Die Filmemacherin ist regelmäßig zu Gast im CinePlanet 5.

Schon in Kürze geht die neue Website des Kinos an den Start. Dann werden Kinogäste ihren Besuch mit Karte einschließlich Snacks und Getränken vorab online planen können.

Vor 85 Jahren legte Wilhelm Rehder den Grundstein für das heutige Kino. Der Urgroßvater von Saskia Häfner begann 1938 in einem prunkvollen Saal des Rehder-Hauses bewegte Bilder vorzuführen. Die Verbreitung des Fernsehens bereitete Kinos überall Probleme. Wilhelm Rehder schloss das Kino 1967. Seine Tochter Helma und ihr Ehemann Helmut Fölster wagten am heutigen Standort in der Oldesloer Straße einen Neustart. Am 1. Oktober 1977 eröffnete das Kino mit zwei Sälen. Einer flog übers Kuckucksnest und Zwei außer Rand und Band waren die ersten Filme, die dort liefen. „Das Kino wurde damals überrannt“, erinnert sich Frank Häfner.

Ute und Frank Häfner führten das Kino durch gute und schlechte Zeiten. Immer wieder investierten sie in das Lichtspielhaus und hielten so mit der Konkurrenz aus Lübeck und Neumünster mit, überflügelten diese sogar teilweise.


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