Klimaneutrales Ei soll Leuchtturmprojekt sein

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von Dirk Marquardt

Klimaneutrales Ei soll Leuchtturmprojekt sein

Bei der Arbeit auf dem Hof werden nur noch elektroangetriebene Fahrzeuge eingesetzt. Fotos: mq

Nehms (mq). Was kann jeder dafür tun, damit das Klima besser geschützt wird? Und was kann das eigene Unternehmen bei diesem Thema leisten? Diese Fragen haben die Familie Goldnick vom Hornbrooker Hof schon länger bewegt. Die Antwort ist das klimaneutrale Ei, das ab sofort an mehr als 160 Verkaufsstellen in Schleswig-Holstein erhältlich ist.

Schon im Herbst hat Christoph Goldnick, der den Hof in vierter Generation mit seiner Frau Lena führt, in Sachen klimaneutraler Eierverpackung recherchiert. Zusammen mit Hans-Peter Goldnick, der das Unternehmen im vergangenen Jahr in die Hände seiner Tochter und seines Schwiegersohnes übergeben hatte, wurden dann konsequent im Unternehmen Maßnahmen umgesetzt, die den CO2-Fußabdruck kleiner werden lassen. Photovoltaik-Anlagen wurden installiert, die Gabelstapler wurden auf Elektroantrieb umgestellt und die Kommunikation läuft möglichst papierlos ab. Kurze Transportwege werden durch regionale Partner und Kunden realisiert, zudem werden die Eier bei der Anlieferung in wiederverwendbaren Steigen aus Kunststoff gepackt. Auch die Auslieferfahrzeuge sollen so schnell wie möglich auf Strom oder später auf Wasserstoff umgestellt werden.

Grundlage war die Berechnung, dass die Produktion eines Eis zwei Kilogramm CO2 erzeugt. „Dann haben wir alles gemessen, gewogen und bewertet“, sagt Goldnick. Dazu gehörten die Aufzucht und die Haltung der Hühner, der Energieverbrauch, Futter, Kommissionierung, Verpackung, Vertrieb und Entsorgung. Auf dieser Grundlage wurde der CO2-Verbrauch und die nötige Kompensation ausgerechnet.

Die Maßnahmen, die auf dem Hof realisiert wurden, reichen für eine klimaneutrale Produktion nicht aus. „Um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, müssen wir uns freikaufen“, sagt Hans-Peter Goldnick. Alle restlichen Emissionen werden über international anerkannte Klimaschutzprojekte in Namibia (Solarenergie) und Brasilien (Waldschutz durch Erhaltung) ausgeglichen.

Das alles führt dazu, dass die täglich 150.000 Eier und die Verpackung vom Hornbrooker Hof seit dem 1. März als klimaneutral gekennzeichnet sind. „Damit senden wir eine Botschaft aus: Wenn es bei Eiern geht, dann geht es auch in anderen Bereichen“, sagt Goldnick, der sich freuen würde, wenn landwirtschaftliche Kollegen dem Weg des Hornbrooker Hofes bei diesem Leuchtturmprojekt folgen. „Für einen Austausch stehen wir gerne zur Verfügung.“


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