Zum Welttag der Seelischen Gesundheit Verständnis ist wichtig für die Heilung

Redakteure vom Dienst

Sie haben eine interessante Geschichte? Kontaktieren Sie unsere Redakteure vom Dienst.

Gerald Henseler
Tel. 04551 - 99 00-30
Fax 04551 - 99 00-33
E-Mail

Dirk Marquardt
Tel. 04551 - 99 00-31
Fax 04551 - 99 00-33
E-Mail

von Gerald Henseler

Zum Welttag der Seelischen Gesundheit Verständnis ist wichtig für die Heilung

Sie setzen sich für mehr Verständnis für psychisch Kranke ein: Der Psychiater Dr. Uwe Bannert, Erfahrungsexpertin Steffi Kreutzer, Filmemacherin Andrea Rothenburg und Erfahrungsexperte Horst Müller. Fotos: ohe

Bad Segeberg (ohe). Jahrelang hat Horst Müller versucht, die Fassade aufrecht zu erhalten Das war ein Leben in permanenter Anspannung. Jetzt redet er über seine psychische Erkrankung. „Das hat mir Türen geöffnet“, sagt Horst Müller. Im Job und im Bekanntenkreis erfährt Horst Müller seither mehr Verständnis. „Ich will leben und ich will glücklich sein“, sagt Horst Müller. Verständnisvolle Menschen in seiner Umgebung helfen ihm dabei.

Steffi Kreutzer ist  seit ihrer Kindheit psychisch krank. Sie leidet unter der Stigmatisierung in ihrem Heimatdorf. Psycho-Steffi wird sie dort von vielen Dorfbewohnern genannt. Ihr fällt es schwer, sich auf neue Bekanntschaften einzulassen. Zu oft wurde sie enttäuscht. „Wir sind alle eigenständige tolle Menschen“, sagt sie. Nur auf ihre Diagnose will sie sich nicht reduzieren lassen.

Psychische Erkrankungen sind keine Seltenheit. Der Bad Segeberger Psychiater Dr. Uwe Bannert glaubt, dass jeder Mensch psychische Störungen hat. Diese sind allerdings  in Häufigkeit, Schwere, Dauer und Vielfalt unterschiedlich. „Wundern Sie sich nicht, dass andere Menschen psychisch erkrankt sind. Wundern Sie sich, dass Sie gesund sind.“ Dieses Zitat ihres Vaters, des Psychiaters Ernstjürgen Rothenburg, stellt Andrea Rothenburg ihrem Film voran.

In ihrem Film Ich bin ich – Ich bin mehr als meine Diagnose stellt Andrea Rothenburg 26 Menschen vor, die Erfahrungen mit psychischen Störungen haben. Sie leiden unter Ängsten, Trauma, Psychosen, Depressionen, Zwängen, Borderline, Schizophrenie, Süchten oder Belastungsstörungen. Allen gemeinsam geht es darum, mehr Verständnis für Menschen mit psychischen Störungen zu schaffen. „Wenn wir draußen auf Verständnis stoßen, nimmt uns das den Druck raus“, sagt Steffi Kreutzer.

Um dieses Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, ist es noch ein langer Weg. Das wurde Andrea Rothenburg bewusst, als ihre Tochter Spenden für krebskranke Kinder und für Kinder von psychisch kranken Eltern sammelte. Die Sammlung für krebskranke Kinder war viel erfolgreicher.

Das Bad Segeberger Kinocenter CinePlanet 5 zeigt am Dienstag,  10. Oktober, um 19.30 Uhr aus Anlass des Welttages der Seelischen Gesundheit den Film Ich bin ich – Ich bin mehr als meine Diagnose von Andrea Rothenburg. Bereits am Montag, 9. Oktober, um 19.30 Uhr zeigt das CinePlanet5 das filmisches Theaterstück zur Suizidprävention für Jugendliche und Erwachsene Grauzone.


Zurück