Zu teuer: Gewerbeverein sagt Gewa für immer ab

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von Gerald Henseler

Zu teuer: Gewerbeverein sagt Gewa für immer ab

Die Akte Gewa ist geschlossen. Danica Gehringer und Uwe Zeitter haben für die Gewa gekämpft. Jetzt haben sie die Hoffnung aufgegeben und die Messe dauerhaft abgesagt. Fotos: ohe
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Wahlstedt (ohe). Leicht ist Uwe Zeitter und Danica Gehringer die Entscheidung nicht gefallen. Doch jetzt steht es fest: Eine Gewa wird es in Wahlstedt nie wieder geben. In den Herbstferien plante der Gewerbeverein Wahlstedt die 30. Auflage seiner Gewerbe- und Industrieschau Wahlstedt. 1976 fand sie erstmals statt, damals noch in Zelten auf dem Schützenplatz.

„Wenn ein Pferd tot ist, sollst du absteigen“, zitiert Zeitter den Volksmund. Die Kosten für die Gewerbeschau seien einfach zu sehr gestiegen, sagt Zeitter. Zu der allgemeinen Kostensteigerung von 15 bis 20 Prozent kamen Auflagen der Stadt Wahlstedt. Vieles hatte die Stadt in der Vergangenheit dem Gewerbeverein nicht berechnet. Bei einer Gewa in diesem Herbst hätte der Gewerbeverein eine Stromkostenpauschale und den Lohn für den Hausmeister mit Wochenendzuschlag zahlen müssen. Zudem hätte der Gewerbeverein die Toiletten in der Poul-Due-Jensen-Schule nicht mehr nutzen dürfen und die Räumlichkeiten auf eigene Kosten mit eigenen Kräften reinigen lassen müssen. „Die Aussteller hätten dann über 1.000 Euro pro Stand zahlen müssen“, rechnet Zeitter vor.

Danica Gehringer wollte die Nachfolge von Armin Reher antreten, der die Gewerbeschau viele Jahre zusammen mit Uwe Zeitter organisiert hat. Zeitter und Gehringer haben viele Gespräche geführt und Umfragen unter den Mitgliedern und potentiellen Ausstellern geführt. „Wir haben nur zwei positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Zeitter.

Ein Keller voller Tombola-Gewinne

Aus den Reihen der 38 Mitglieder des Gewerbevereins seien ohnehin immer weniger Betriebe auf der Gewa vertreten gewesen. Immer mehr Aussteller kamen  von außerhalb. Doch beim Publikum war die Messe beliebt. Rund 20.000 Besucher kamen an den Veranstaltungstagen in die Poul-Due-Jensen-Schule. „Die Gewa war ein wichtiger Treffpunkt“, meint Zeitter.

Im Keller der Poul-Due-Jensen-Schule hat der Verein Tombola-Gewinne im Wert von 7.000 Euro eingelagert. Die hatte der Gewerbeverein schon vor der im Jahr 2020 geplanten Gewa gekauft. Coronabedingt fiel die Messe damals aus. „Die Preise werden wir anderen Vereinen zur Verfügung stellen“, sagt Zeitter. Er denkt dabei an den Lions-Club und den SV Wahlstedt.

Die Organisatoren steckten viel Herzblut in die Gewa. „Vor fünf Wochen hatte ich noch Hoffnung“, sagt Zeitter. Gemeinsam mit Danica Gehringer sucht er jetzt nach Alternativen. „Wir verfolgen schon einige Ideen“, erklärt Danica Gehringer. Die Mitglieder des Gewerbevereins sollen dabei wieder mehr in den Fokus rücken. Genaueres wollen die beiden noch nicht verraten.


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