Winklersgang: Fußweg ist Anwohnern zu gefährlich
Wenn Karin Tietkenz aus ihrer Wohnung im Winklersgang kommt, dann muss sie sich auf ihr Gehör verlassen. Sie ist sehbehindert und vertraut eigentlich darauf, dass der Fußweg vor ihrem Hauseingang nicht von Fahrrad- oder Rollerfahrern genutzt wird. Auch E-Scooter sind hier unterwegs. „Aber ich musste schon einmal zur Seite springen, weil ich fast überfahren worden wäre. Da konnte ich kaum reagieren. Die haben null Respekt“, sagt Karin Tietkenz.
Viele Anwohner im Winklersgang sind genervt davon, dass sie sich nicht sicher auf dem Fußweg in die Innenstadt bewegen können. „Ganz schlimm sind die Rollerfahrer, die sind sehr schnell unterwegs“, sagt Brigitte Teich. Sie und ihre Nachbarn vermissen die klaren Hinweise darauf, dass man sein Rad oder den Roller durch den Fußweg schieben muss, um niemanden zu gefährden. „Und wenn man die Leute anspricht, wird man auch noch angepöbelt“, hat Karin Wolgast schlechte Erfahrungen gemacht.
Dabei gibt es ein Schild mit dem Hinweis Fußweg zur Stadtmitte. „Das sagt eigentlich aus, dass hier keiner fahren darf“, sagt Ulrich Keiffenheim. Doch das Schild steht nur auf einer Seite des Fußwegs. Wenn man von der Kirchstraße in Richtung Diakonie geht, sucht man solch einen Hinweis vergeblich. „Es gibt oft brenzlige Situationen, wo es gerade noch einmal gut gegangen ist“, sagt Sibylle Tack.
Hartmut Gieske, Leiter des Bad Segeberger Ordnungsamtes, bestätigt, dass der betroffene Weg städtisch ist und von vielen als Abkürzung genutzt wird. Er hat Verständnis für die Sorgen der Anwohner, glaubt aber nicht, dass Hinweisschilder das Verhalten der Rad- und Rollerfahrer beeinflussen würden. „Es ist klar zu erkennen, dass es sich um einen Fußweg handelt. Und daran muss sich eigentlich jeder halten“, sagt Hartmut Gieske, der darauf hofft, dass mehr Rücksicht genommen wird. mq