Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin des Kreises Segeberg gegründet: Modell soll junge Hausärzte in den Kreis locken

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von Gerald Henseler

Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin des Kreises Segeberg gegründet: Modell soll junge Hausärzte in den Kreis locken

Die Vertreter des Kreises, der Ärztegenossenschaft Nord eG, der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WKS) des Kreises Segeberg sowie von Praxen und Kliniken freuen sich über die Gründung des Weiterbildungsverbundes. Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe). Die hausärztliche Versorgung ist wichtig. Doch gerade in ländlichen Regionen haben Allgemeinmediziner es schwer, einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden. Otto Melchert, Kreisdirektor ambulante ärztliche Versorgung in Segeberg, schätzt, dass jährlich sechs Hausärzte im Kreisgebiet aus Altersgründen ihre Praxis schließen. Wie schafft man es Hausärzte im Kreis Segeberg anzusiedeln? Drei Jahre lang haben sich Vertreter des Kreises, der Ärztegenossenschaft Nord, der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WKS) des Kreises Segeberg sowie von Praxen und Kliniken mit dieser Frage beschäftigt. Jetzt haben sie einen Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin gegründet.

Alle fünf Kliniken aus dem Kreis Segeberg und 24 Arztpraxen sind daran beteiligt. Die Idee ist es, jungen Medizinern gemeinsam gute Angebote für die fünfjährige Weiterbildung zum Allgemeinmediziner zu machen. „Normalerweise müssen Ärzte während der Ausbildung wechseln“, erklärt Dr. Carsten Leffmann. Der Weiterbildungsverbund schafft die Möglichkeit, diesen Wechsel in nahem Umfeld zu ermöglichen. Sind die Nachwuchsmediziner erst einmal fünf Jahre lang in Segeberg zuhause, werden sie vermutlich dort bleiben. Das zumindest hoffen die Verbundpartner. „In der Weiterbildungszeit gründen viele eine Familie. Wenn der Kreis Segeberg fünf Jahre lang Lebensmittelpunkt ist, bleiben viele dort“, sagt Otto Melchert.

Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS) hat für Nachwuchsmediziner die Website www.gesund-zukunftsmunter.de als Anlaufpunkt erstellt. Die Website informiert nicht nur über das Weiterbildungsprojekt und berufliche Perspektiven, sie weist auch auf Freizeitmöglichkeiten im Kreis hin.

Landesweit ist das Programm zur allgemeinmedizinischen Weiterbildung einmalig. Auch auf Bundesebene gehört der Kreis Segeberg damit zu den Vorreitern. Die Ärztekammer Schleswig-Holstein zählt in diesem Jahr 280 Neuanfänger. „Die Lage fängt langsam an, sich zu entspannen“, glaubt Dr. Carsten Lehmann.  


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