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von Gerald Henseler

Was wird aus dem Museumsbunker?

Mann neben einem bunt bemalten Gebäude hinter einem Zaun.

Trappenkamp (ohe). Ein Bauzaun versperrt den Zugang zur Rampe des Museumsbunkers. Die alte Mine im Außengelände ist abgebaut. Die vom Graffitikünstler Jason Purps gestaltete Wand ist längst überschmiert worden. Das Hinweisschild mit den Öffnungszeiten lehnt lieblos an der Wand. Der Museumsbunker in Trappenkamp wird mehr und mehr zu einem Schandfleck. Dabei ist das kleine Museum mit der einzigartigen Geschichte des Ortes ein wahres Juwel.

„Einen Ort, der von Vertriebenen nach dem Krieg aufgebaut wurde, den gibt es nur einmal in Schleswig-Holstein“, sagt der Historiker Matthias Model. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Museum und beschäftigt sich seit 2022 mit dem Museumsbunker. „Die Situation rund um den Erhalt und Betrieb des Museumsbunkers hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verschlechtert und ich sehe derzeit keine ausreichende Unterstützung seitens der Gemeinde, obwohl im kommenden Jahr das 70-jährige Bestehen unserer Gemeinde gefeiert werden soll“, schreibt Model in einem offenen Brief.

Model befürchtet, dass die Gemeinde ihre Pläne zur Umgestaltung des Museumsbunkers aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht umsetzt. Es ist eng in dem ehemaligen Bunker. „Innen ist der Bunker voll und chaotisch“, beschreibt Model die Ausstellung. Viele Exponate kommen kaum zur Geltung. Ohne fachkundige Führung fehlen den Besuchern wichtige Erläuterungen.

Die Gemeinde plante, das angrenzende ehemalige Hausmeisterwohnhaus für eine Erweiterung des Museums zu nutzen. Das Haus steht leer. Der Vorgarten verwildert. Bislang verfügt der Museumsbunker über keine Toilette. Mit der Erweiterung durch das ehemalige Wohnhaus könnte dieses Defizit behoben werden.

Aus blanker Verzweiflung habe er den offenen Brief geschrieben, erklärt Matthias Model. „Unser historisches Erbe benötigt echte Unterstützung“, meint der Historiker. Mit seinem offenen Brief will er Bürger und Gemeindevertreter wachrütteln.

Mehrmals hat Matthias Model vorgeschlagen, die Ausstellungsstücke zu inventarisieren und seine Arbeitskraft angeboten. Der Historiker würde die Ausstellung gern so gestalten, dass sie eine Geschichte erzählt. „Bisher ist nicht in Sicht, wann wir beginnen können, wobei ich mir auch hier die Frage stelle, ob dies ehrenamtlich überhaupt zu leisten ist. Gleiches gilt meiner Ansicht nach ebenfalls für eine zeitgemäße Neugestaltung der Ausstellung zum 70-jährigen Gründungsjubiläum der Gemeinde im kommenden Jahr“, schreibt Matthias Model in seinem Brief an Gemeindevertreter, Bürger und die lokale Presse.