Vor 150 Jahren fuhr in Bad Segeberg der erste Zug ab
Bad Segeberg (ohe). Im Dezember vor 150 Jahren hielt der erste Zug in Bad Segeberg. Dr. Georg Asmussen, der Archivar der Stadt Bad Segeberg, machte die Stadthistoriker Axel Winkler und Hans-Werner Baurycza darauf aufmerksam. Sie recherchierten, suchten nach Fotos und Zeitungsmeldungen und entwarfen Plakate, die jetzt in einer Ausstellung im Gartensaal des WortOrtes (Oldesloer Straße) zu sehen sind.
Lange hatten die Verantwortlichen über den Standort des Bahnhofs diskutiert. Die Tageszeitung berichtete ausführlich über den Bau der Eisenbahn. Von Bad Oldesloe nach Neumünster fuhr 1875 die erste Eisenbahn durch Bad Segeberg. Das alte Bahnhofsgebäude ist heute noch größtenteils erhalten.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Bad Segeberg zu einem Bahnknotenpunkt. Etwa dort, wo sich heute der Bahnhaltepunkt der Nordbahn befindet, fuhr ab 1911 die Kleinbahn nach Kiel ab. Zweieinhalb Stunden dauerte die Fahrt, recherchierte Axel Winkler. Sie hielt in Klein Niendorf (heute Netto) und am Ihlseebad, bevor sie die Stadt verließ. 1916 wurde die zweite Kleinbahnstrecke nach Lübeck eröffnet. Die Züge starteten am ersten Bahnhof am Gieschenhagen. Es fuhr nur ein Zug auf der Strecke. „Die Schienenbusse wurden per Hand auf einem Drehkreuz im Gieschenhagen gedreht und fuhren dann zurück nach Lübeck“, erklärt Hans-Werner Baurycza.
Die Kiel-Segeberger Eisenbahn stellte den Personenverkehr 1961, den Güterverkehr 1967 ein. Die Lübeck-Segeberger Eisenbahn beförderte bis 1964 Personen und ebenfalls bis 1967 Güter. 1984 stellte die Bahn den Personenverkehr auf der Strecke Bad Oldesloe–Neumünster ein. Erst 2002 nahm die Nordbahn den Betrieb zwischen Bad Oldesloe und Neumünster wieder auf.
Die Ausstellung ist bis einschließlich Donnerstag, 30. Oktober, im WortOrt zu sehen. Anschließend zieht sie um in die Geschäftsräume der Sparkasse Südholstein in der Oldesloer Straße. Dort wollen die Stadthistoriker weitere Exponate wie Fahrpläne und Modelle zeigen.