Studie: Museumszentrale im Haus Segeberg ist machbar
Bad Segeberg (ohe). Trotz der hohen Hürden, die sich aus dem Denkmalschutz ergeben, eignet sich das Gebäudeensemble von Haus Segeberg und Remise sehr gut für die geplante Museumszentrale, da auch ohne wesentliche Eingriffe der gewünschte Betrieb möglich ist. Zu diesem Schluss kommen die Autoren einer Machbarkeitsstudie. Mitarbeiter der Management- und Kommunikationsberatung EWS Group aus Lübeck hatten verschiedene Szenarien für ein Zentrum für Kultur, Bildung, Tourismus (KuBiTo) im Kreis Segeberg geprüft. Zwei Varianten, die Neubauten im Landratspark vorsehen, scheiterten an den Auflagen der Denkmalschutzbehörde.
Ingo Siegmund und Taib Güngör vom Büro Konermann Siegmund Architekten empfehlen die Umsetzung des Kulturellen Zentrums für Kultur, Bildung und Tourismus als Plattform-Konzept. Dabei würden Räume der Remise und im Untergeschoss des Hauses Segeberg für Ausstellungen genutzt. Ins Obergeschoss des Hauses Segeberg soll dann der noch zu gründende Museumsverbund mit Büroräumen einziehen. Aufgabe des Museumsverbandes soll es sein, sich um die Belange aller Museen im Kreis Segeberg zu kümmern.
Prof. Asmus J. Hintz, der Vorsitzende des Fördervereins Kreis- und Stadtmuseum Segeberg, freut sich über dieses Ergebnis. Sein Verein hat die Vorarbeit geleistet und die Machbarkeitsstudie zusammen mit Kommunalpolitikern auf den Weg gebracht. „Jetzt liegt der Ball bei der Politik“, sagt Hintz. Beratend will der Förderverein den Politikern weiter zur Seite stehen. Auch beim Einwerben von Spendengeldern hilft Asmus Hintz gern mit. Dass er dabei sehr erfolgreich ist, hat sein Engagement für den Orgelbau der Marienkirche gezeigt. Die Autoren der Machbarkeitsstudie schätzen die Baukosten auf rund 3,16 Millionen Euro.
Eine digitale Museumsplattform soll Defizite aus begrenzten räumlichen Kapazitäten aufheben. Zudem schlagen die Autoren sogenannte SE-Lounges vor. Damit sind mobile Präsenzen gemeint, die an verschiedenen Standorten modulare Ausstellungselemente zu Kreis-Historie, -Chancen und -Zukunft in Verbindung mit interaktiven Angeboten und Begegnungsmöglichkeiten bieten. „Das Museum muss zu den Menschen gehen“, meint Asmus Hintz. Er sieht darin die Zukunft der Museen. Geschichte solle als loderndes Feuer, nicht als Asche von vorgestern präsentiert werden, fordern die Autoren der Studie.
Die Museumszentrale im Haus Segeberg und der Remise verbunden mit der Gründung eines Museumsverbundes sowie einer digitalen Museumsplattform und mobilen SE-Lounges soll positive Effekte für den gesamten Kreis Segeberg und die Stadt Bad Segeberg erzielen. Ziel der Politik sollte es sein, im Jahr 2023 antragsfähige Konzepte für Fördermitteleinwerbungen zu erstellen, empfiehlt die Studie.