Steffi Weilkiens schnitzt Landschönheiten mit der Kettensäge

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von Gerald Henseler

Steffi Weilkiens schnitzt Landschönheiten mit der Kettensäge

Die farbenfroh bemalten Figuren aus der Werkstatt der Sägebiene sind sehr beliebt. Fotos: ohe

Fredesdorf (ohe). Schon an der Einfahrt zum Haus von Stefanie Weilkiens begrüßen Holzfiguren die Besucher. Bärtige Gesellen, aus hohlen Baumstämmen gefertigte Bienenhöhlen, Katzen und Bärenfiguren säumen den Weg zum Garten.

Vor sieben Jahren bekam Stefanie Weilkiens ihre erste Kettensäge geschenkt. Seither schnitzt sie mit ihr Holzfiguren. Anfangs waren es meist Tiere. Zur Zeit schnitzt sie am liebsten bodenständige, naturverbundene Landschönheiten. Das sind Figuren von selbstbewussten Frauen mit einer kräftigen Brise im Haar und brauner Haut, die viel Lebensfreude ausstrahlen. Die Holzkünstlerin bemalt sie in kräftigen Farben. Die knallgelben Gummistiefel gehören in der Regel dazu.

Stefanie Weilkiens arbeitet als Lehrerin in Wahlstedt. Die halbe Stelle lässt ihr Zeit für die künstlerische Tätigkeit. Heute hat sie Kettensägen in verschiedenen Größen für ihre Schnitzarbeiten. Bis zu zwei Stunden am Tag bearbeitet sie alte Eichenspaltpfähle, Knickhölzer oder Stämme. „Das ist körperlich anstrengende Arbeit“, sagt Stefanie Weilkiens.

Coronabedingt war Stefanie Weilkiens kürzlich in Quarantäne. Diese Zeit hat sie genutzt und sich ganz in ihre künstlerische Arbeit gestürzt. Viele selbstbewusste Landschönheiten sind dabei entstanden. Die Vorbilder dafür findet sie oft in der Nachbarschaft.

Als Stefanie Weilkiens die Bäuerin von nebenan nach dem Melken mit verschränkten Armen glücklich und selbstbewusst auf dem Hof in der Sonne stehen sah, kam ihr die Idee zu den hölzernen Landschönheiten. So entstanden Martina und nach und nach die anderen wie Hilde, Stella, Bertha und Frauke. Allen ihren Figuren gibt Stefanie Weilkiens Namen und oft noch einen Beinnamen wie bei Dana, der Landfrau mit Sexappael oder Flora der Anbadenden.

Stefanie Weilkiens Mann Tim ist Hobbyimker. Seine Leidenschaft für die Bienen brachte Stefanie Weilkiens auf die Idee aus hohlen Baumstämmen hölzerne Bienenhöhlen, sogenannte Klotzbeuten zu schnitzen. Mehrere davon stehen in ihrem Garten. „Das sieht toll aus, wenn im Frühjahr die Bienen durch den Mund der Figuren ein- und ausfliegen“, sagt Stefanie Weilkiens.

Einige Werke der Holzkünstlerin, die sich selbst Sägebiene nennt, können Spaziergänger in der Nähe von Fredesdorf an Knicks oder auf dem Dorfplatz bewundern. Dort schnitzte Stefanie Weilkiens aus einem Baumstumpf eine Figurengruppe. Sie steht für den guten Zusammenhalt und das gesellige Miteinander der Dorfgemeinschaft.

Zur Zeit schnitzt Stefanie Weilkiens gerade eine andere Figurengruppe für die Gemeinde Hartenholm. Pfähle einer ehemaligen Mole aus Großenbrode dienen ihr dafür als Grundstoff. 20 Jahre standen sie im Salzwasser. Jetzt erwachen sie in der Werkstatt der Sägebiene zu neuem Leben. „Zwei Kinder sind bereits fertig“, sagt Stefanie Weilkins. Es soll eine ganze Familie werden.

Im Gärtnerhof Büge in Hartenholm sind auch die Gartenflüsterer aus ihrer Werkstatt zu sehen. Es sind ehemalige Koppelpfähle, in die Stefanie Weilkiens mit ihrer Kettensäge Gesichter, meist bärtige Männer, schnitzt.

Bei ihrer Arbeit lässt sich die Holzkünstlerin von der Struktur des Holzes inspirieren. In der Maserung erkennt sie bereits Gesichter, die Form von Ästen oder Gabelungen erinnert sie an Tiere oder Menschen. Manche Hölzer liegen jahrelang neben der zur Werkstatt umgebauten ehemaligen Pferdebox. Andere verarbeitet Stefanie Weilkiens gleich.

 


Kontakt

Stefanie Weilkiens

E-Mail: steffi@saegebiene.de

www.saegebiene.de


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