Santiano im Doppelpack zum Abschluss der Konzerte am Kalkberg: Jubel für rockige Seemannslieder

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von Gerald Henseler

Santiano im Doppelpack zum Abschluss der Konzerte am Kalkberg: Jubel für rockige Seemannslieder

Ausgelassen feierten die Fans den Auftritt der Flensburger Band Santiano. Fotos: ohe

Bad Segeberg (ohe). Lange hatten die Fans auf diesen Moment gewartet. „Wir freuen uns riesig, dass es wieder losgeht“, sagt Karen Jung. Mit ihrem Ehemann Horst, Freunden und Bekannten ist sie aus Elmshorn angereist, um  Santiano live in Freilichttheater am Kalkberg zu erleben. „Wir waren auf fast jedem Konzert. Hier unter freiem Himmel am Kalkberg ist die Stimmung am besten“, sagt Karen Jung. Die Karten hat sie schon vor drei Jahren gekauft.  Am vergangenen Wochenende spielte die Band dann gleich an zwei Abenden vor jeweils 9.000 Zuschauern am Kalkberg. Bis Donnerstagnachmittag bangten die Fans. Denn der Santiano-Frontmann war an Corona erkrankt. Der Kapitän stand zum Auftritt am Kalkberg wieder auf der Brücke, doch Bandmitglied und Geiger Pete Sage fehlte wegen einer Coronaerkrankung. Laut Both tat sich die Band mehr als schwer mit der Entscheidung, ohne ihn zu spielen, aber noch schwerer wäre es gefallen, die tausenden Fans erneut zu vertrösten und die Konzerte abzusagen. „Wir wünschen Pete gute Besserung und wir freuen uns, endlich wieder mit Euch in See zu stechen“, so der Santiano-Frontmann.

Zu Beginn ertönte das Schiffshorn und die 9.000 Fans waren sichtlich bereit. Den Anfang machte Santiano mit dem Titelsong ihres 2021 erschienenen Albums „Wenn die Kälte kommt“ sowie dem ebenfalls neuen Titel „Was du liebst“ und das Publikum, welches ihre Stars nun nach Jahren der Abstinenz wieder live erleben durfte, zeigte, dass sie auch die neuen Songs verinnerlicht hatten.

Mit weiteren Songs des aktuellen Albums aber auch beliebten Klassikern wie „Könnt ihr mich hören“ oder „Likedeeler“ ging es weiter im Programm und bei zunehmender Dämmerung und Feuershow hatte man das Gefühl, dass sich der prallgefüllte Kessel am Kalkberg immer weiter Richtung Ekstase schunkelte.

Trotz klarem Himmel entführte Santiano ihr Publikum mal wieder auf eine wilde Seefahrt und zu Titeln, wie „Lieder der Freiheit“ und „Haithabu“ waren die Gäste wie im Rausch. Bestens gelaunte Zuschauer und eine energiegeladene Band lieferten ein Zusammenspiel der Extraklasse. Der vorerst letzte Song „Wir für Euch und Ihr für Uns“ sorgte dafür, dass ein dankbares Publikum die Band direkt danach nicht von der Bühne gehen ließ. Stehende Ovationen und eine nicht abreißende Forderung nach Zugabe führten dazu, dass die Nordmänner die Klampfen noch einmal zur Hand nahmen, um weitere Stücke zum Besten zu geben. Als sie ihre Hymnen wie „Santiano“, „Californio“ und „Wasser“ anstimmten, hielt es kaum mehr einen Gast auf seinem Platz und der Kalkberg wurde vollends zu einem brodelnden Schiffsdeck. Zu guter Letzt spielten sich Santiano mit ihrer Ode an Norddeutschland „Hoch im Norden“ direkt in die Herzen der Fans und ein Meer aus Matrosen lag sich in den Armen, bevor die Band sich unter tosendem Applaus für dieses Jahr von der Bühne verabschiedete.

Mit dem zweiten Auftritt von Santiano schloss die Konzertsaison am Kalkberg für dieses Jahr erfolgreich. Ab sofort gehört die Bühne den Karl-May-Darstellern, die bereits mit den Proben begonnen haben.


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