Rücksicht vermeidet Unfälle auf gemeinsamen Wegen

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von Katja Lassen

Rücksicht vermeidet Unfälle auf gemeinsamen Wegen

Aus der Fahrerkabine des Schleppers ist Arne Hansen auf seinem Fahrrad erst spät zu sehen. Um in solchen Situationen Unfälle zu vermeiden, ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt.Fotos: kf

Neversdorf (kf). „Rücksicht macht Wege breit“, mit diesem Slogan wirbt der Bauernverband Schleswig-Holstein (S-H) als Interessenvertretung von Landwirtschaft und ländlichem Raum für gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Besonders auf schmaleren Wirtschaftswegen kann es eng und somit auch gefährlich werden, wenn die großen Schlepper mit ihren Erntemaschinen oder beladenen Anhängern auf Radfahrer und Spaziergänger treffen.

„Wo Urlaubszeit auf Erntezeit trifft, gilt es Unfälle zu vermeiden und das gelingt am Besten mit Vorsicht, Rücksicht und Einsicht und das von beiden Seiten“, so Dietrich Pritschau, Vizepräsident des Bauernverbandes S-H. Der boomende Fahrradmarkt auch mit den immer schneller werdenden E-Bikes sorge für einen Trend, der immer mehr Menschen zu Touren durchs wunderschöne S-H führe, sagt er. Dem gegenüber ständen Landwirte, die von der jeweiligen Wetterlage abhängig seien und unter teils großem zeitlichen Stress ihre Arbeit verrichten müssten. Wo sich diese Wege kreuzen, prallen unterschiedliche Interessen mit teils lautstarken Auseinandersetzungen aufeinander. „Das muss nicht sein“, meint Landwirtin Janina Schöttler, die zusammen mit ihrem Vater Dirk einen Hof mit 120 Hektar Ackerbau in Neversdorf betreibt. Auch sie kann von kritischen Situationen mit Radfahrern berichten. Zum Glück sei das bisher immer glimpflich ausgegangen. „Anstatt zu streiten, würde es helfen, die Sichtweise des jeweils anderen zu verstehen“, meint sie und erklärt Zeruja Hohmeier, der ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten des Kreises Segeberg und Arne Hansen, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz beim Kreis als leidenschaftliche Radfahrer bei einem vor Ort Termin ihre Sichtweise aus der Fahrerkabine eines Schleppers. Dort müsse sich die lange Motorhaube hinter Knicks hervorschieben. Erst, wenn der Schlepper mit seinen großen Reifen schon auf der Straße oder dem Wirtschaftsweg stände, könne sie die Radfahrer sehen. Das kann fatale Folgen haben und am Ende sogar Leben kosten. „Zumal viele Familien die autoarmen naturnahen Wirtschaftswege mit ihren Kindern nutzen, um diese selbstständig mobil werden zu lassen“, weiß Zeruja Hohmeier aus eigener Erfahrung.

Darum die eindringliche Bitte: Wer einen Traktor hört oder sieht. Bitte kurz anhalten und Platz machen. „Denn Radfahrer dürfen auf engen Wegen gar nicht überholt werden, da der geltende Sicherheitsabstand von 1,5 beziehungsweise zwei Metern nicht eingehalten werden kann“, betont Dietrich Pritschau. Bei nasser Bankette sei ein Ausweichen ebenfalls nicht möglich, erklärte er aus seiner Erfahrung als Landwirt in Westerrade. Sein Appell an alle Radfahrer. Helm auf, Musik von den Ohren und Signalkleidung tragen. Ein freundlicher Handgruß oder ein Nicken von beiden Seiten bringe mehr als jedes böse Wort, so sein Rat.


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