Ordnungsamt räumte Quartier des Obdachlosen
Bad Segeberg (ohe). Der Artikel über Lasse Rautenberg war noch nicht veröffentlicht, da räumten Mitarbeiter des Ordnungsamtes das Quartier des Obdachlosen. Leser beobachteten das Vorgehen und empörten sich darüber. „So kann man nicht mit Menschen umgehen. Lasse Rautenberg wurde nur gelassen, was er am Leibe trug“, erklärte ein Anrufer der Basses-Blatt-Redaktion. Seine Familie unterstützt den Obdachlosen und stattete ihn für die Nacht mit einem neuen Schlafsack aus.
Hartmut Gieske, der Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bad Segeberg, ordnete die Maßnahme an. „Wir haben Herrn Rautenberg die Räumung angekündigt“, sagt Hartmut Gieske.
Der Obdachlose ist den Mitarbeitenden des Ordnungsamtes seit längerer Zeit bekannt. Es ist nicht das erste Mal, dass die Schlafstätte des Obdachlosen geräumt wurde. „Herr Rautenberg weiß, wo er Hilfe bekommt und an wen er sich wenden muss“, versichert Gieske. Die Stadt Bad Segeberg verfügt über Notunterkünfte. Die Unterbringung ist allerdings kostenpflichtig.
Einige Obdachlose scheuen den Weg in die Notunterkunft. Sie ziehen die Freiheit der beengten Situation in einer Zwangsgemeinschaft vor. „Solche Fälle haben wir nicht oft in Bad Segeberg“, sagt Hartmut Gieske. Zur Zeit gäbe es noch ein oder zwei andere Männer, die auf der Straße schlafen.
Mitarbeiter des städtischen Bauhofes haben das Hab und Gut des Obdachlosen eingelagert. Hier kann sich Lasse Rautenberg seine Sachen wieder abholen. „Es geht aber nicht, dass er damit wieder an den Platz zurückzieht“, sagt Gieske.