Oliver Hüniche will die Kunst seines Vaters der Nachwelt erhalten

Neversdorf (mq). Walter Hüniche Barott von Carlowitz war ein bemerkenswerter und eigenwilliger Mensch. 1934 in Hessen geboren, studierte er an der Fachhochschule für Gestaltung in Offenbach und arbeitete 23 Jahre lang als Art Director für internationale Werbeagenturen sowie sieben Jahre als Kunsterzieher am Ulrich-von Hutten-Gymnasium in seiner Geburtsstadt Schlüchtern. Seine große Leidenschaft war aber immer das Malen – auch in Kanada. Dort ließ sich Walter Hüniche Barott Anfang der 90er Jahre nieder, kaufte sich ein Haus an der Küste Neuschottlands und heiratete seine zweite Frau Isabella von Carlowitz. 2019 verstarb der Künstler und hinterließ seinen Nachkommen in Kanada und Deutschland Unmengen an Kunstwerken.
„Mein Vater hat immer gemalt. Richtig intensiv wurde sein Schaffen in den 80er und 90er Jahren, als er seinen Beruf aufgab und fortan ausschließlich als Künstler lebte“, sagt sein Sohn Oliver Hüniche. Auch der Neversdorfer hat eine kreative Ader, seine große Leidenschaft ist das Fotografieren. Er und seine Schwester Kathie Budler, die in Lübeck lebt, besitzen hunderte von Bildern ihres Vaters in vielen verschiedenen Kunstrichtungen und Techniken. Walter Hüniche Barott hat Landschaften oder Portraits ebenso gemalt wie expressionistische Bilder – mit Öl, Pastell, Kohle und Kreide, aber auch mit eigenen Kreationen von Mischmaterialien. Ausstellungen mit seinen Werken gab es in Deutschland und auf der ganzen Welt, unter anderem in New York.
Versuche, die Kunstwerke privat oder an Ateliers zu veräußern, waren nicht von Erfolg gekrönt. Und da sowohl Oliver Hüniche als auch seine Schwester Kathie ihre Häuser aufgeben und in kleinere Wohnungen ziehen, wollen sie dafür sorgen, dass die Bilder der Nachwelt erhalten bleiben. „Wir haben beide kein materielles Interesse, sondern möchten, dass diese Kunstwerke weiterleben“, sagt Oliver Hüniche. Wer Interesse hat, ist am Sonnabend, 25., und Sonntag, 26. Oktober, eingeladen, jeweils von 12 bis 16 Uhr in Neversdorf (Blökken 7) viele der Kunstwerke in Augenschein zu nehmen. Gegen eine freiwillige Spende an das Palliavnetz Travebogen kann man sich Bilder sichern.
Weitere Informationen liefert Oliver Hüniche auf seiner Homepage hueniche.de. Dort ist auch ein digitaler Katalog zu finden, auf dem alle verfügbaren Werke zu sehen sind.-