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von Gerald Henseler

Letztes künstliches Hindernis im Travelauf wird entfernt: Rosige Aussichten für Schwachschwimmer

Matthias Blumhagen (li.) erklärte die Baumaßnahme.Fotos: ohe

Herrenmühle (ohe). Für Schwachschwimmer wie Neunaugen, Karpfen, Schleie und Welse ist beim Aufstieg zur Travequelle bislang an der Herrenmühle Schluss. Das soll sich ändern. Im Zuge der Brückenerneuerung bei Schwissel wird das letzte von Menschen geschaffene Hinderniss im 124 Kilometer langen Verlauf der Trave entfernt. Der Bau der 130 Meter langen Sohlgleite bei Traventhal hat begonnen.

Die Maßnahme ermöglicht Fischen wieder eine ungehinderte Wanderung vom Meer zu den Laichgewässern im Oberlauf des Flusses. Naturschutz-Staatssekretärin Katja Günther übergab dafür einen Förderbescheid in Höhe von 1,44 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER). Die Gesamtkosten für das Projekt betragen etwa 1,8 Millionen Euro. Gleichzeitig wird die marode Brücke der K12 durch den Kreis Segeberg erneuert. Die Maßnahme erfüllt Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur ökologischen Durchgängigkeit der Flüsse bis 2027. Die Trave gilt als eines der bedeutendsten Fließgewässer Schleswig-Holsteins.

Die Travebrücke bei Herrenmühle weist erhebliche bauliche Schäden auf. Eine Sanierung wäre aufgrund der Vielzahl an Mängeln nicht wirtschaftlich. Parallel wird der vorhandene Sohlabsturz zurückgebaut – eine Maßnahme im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die die ökologische Durchgängigkeit von Fließgewässern verbessern soll. Die Trave zählt zu den bedeutendsten Flüssen in Schleswig-Holstein.

Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei rund 5,5 Millionen Euro.

Der Brückenabriss hat begonnen. Seit dieser Woche können auch Radfahrer und Fußgänger die Trave bei Herrenmühle nicht mehr passieren. Zwischen Bad Segeberg und Bad Oldesloe gibt es für Autofahrer bis zur Fertigstellung der neuen Brücke keine Querungsmöglichkeit mehr. Radler und Fußgänger können die Trave bei Kupfermühle in der Gemeinde Sühlen passieren. Die Fertigstellung der Brücke sowie der Sohlgleite ist für Oktober 2026 geplant.

Für die Arbeiten am Flussbett haben Bauarbeiter die Trave auf einer Strecke von rund 130 Metern umgeleitet. 3.500 Liter Wasser fließen hier pro Sekunde die Trave hinunter“, erklärt Matthias Blumhagen von der Bauaufsicht des Kreises Segeberg. Wenn die letzten Fische aus dem eigentlichen Travelauf abgefischt sind, wird das Wasser abgepumpt. Dann beginnt der Bau der Rampe, damit Fische ungehindert zu ihren Laichgewässern schwimmen können.