Leserbrief : Zur Schließung des Probstei-Altenheim

Redakteure vom Dienst

Sie haben eine interessante Geschichte? Kontaktieren Sie unsere Redakteure vom Dienst.

Gerald Henseler
Tel. 04551 - 99 00-30
Fax 04551 - 99 00-33
E-Mail

Dirk Marquardt
Tel. 04551 - 99 00-31
Fax 04551 - 99 00-33
E-Mail

von gelieferte Meldung

Leserbrief : Zur Schließung des Probstei-Altenheim

Nun steht es also endgültig fest, dass das Probstei-Altenheim im Sommer ersatzlos geschlossen wird. Die jetzigen Heimbewohner und die Mitarbeiter müssen sich also ein neues Heim suchen, was gerade für die Bewohner nicht einfach ist. Da sollen also Menschen umziehen, die dort schon lange wohnen, sich wohlfühlen, Kirchensteuerzahler sind und ihre Heimkosten bezahlt haben. Doch das zählt wohl alles nicht.

Angeblich ist das Altenheim stark sanierungsbedürftig, so dass eine Sanierung 7,5 Millionen Euro kosten würde, obwohl laut Evangelischer Kirche immer investiert worden ist und bisher der laufende Betrieb auch immer ausgeglichen war. M ist, obwohl ich früher neben dem Heim gewohnt habe und auch heutige Bewohner kenne, nicht bekannt, dass sich die Bewohner über den Zustand des Altenheims beschwert haben. Welche schweren Schäden sind also da, die plötzlich so viel Geld kosten?

Auch die Suche nach einem Investor war wohl erfolglos. Dabei betont die Evangelische Kirche, dass sie nach einem finanzstarken Investor gesucht hat. Da stellt sich die Frage, wie viel Geld sie denn verlangt hat, vielleicht zu viel, so dass ein Verkauf gar nicht möglich war. Was passiert denn mit dem Altenheim, wenn es geschlossen wurde? Wird die Kirche dann das Grundstück verkaufen? Man kann nur hoffen, dass der Gewinn dann im christlichen Sinne investiert wird.

Gleichzeitig scheint es der Evangelischen Kirche nicht an Geld zu mangeln, denn für 10,8 Millionen Euro soll in den nächsten Jahren ein Verwaltungsgebäude für die fast 100 Mitarbeiter neu gebaut werden. Dafür ist also Geld da. Doch ist der Neubau wirklich notwendig? Selbst Graf Rantzau aus Pronstorf hat schon vor einiger Zeit die Frage gestellt, ob dieser Bau wirklich sein muss. Aber offenbar brauchen die vielen Mitarbeiter neue Büros. Dazu passt auch, das der derzeitige Probst sein Büro in die ehemalige Küsterwohnung an der Versöhnerkirche verlegt hat. Dort, wo früher eine ganze Familie gewohnt hat, sind jetzt seine Büros. Offenbar braucht er mehr Platz als seine Vorgänger, denn die hatten ihre Büros in der Probstwohnung über dem Gemeindesaal. Warum vermietet man die Küsterwohnung nicht wieder an eine Familie? So hätte die Kirche Einnahmen.

Insgesamt geben diese Vorhaben und das Verhalten kein gutes Bild ab. Ein Altenheim wird geschlossen, weil das Geld fehlt, aber für einen Büroneubau ist Geld da. So wird man die Welle an Kirchenaustritten nicht bremsen, eher im Gegenteil. Die Prioritäten der Kirchen scheinen mit aus dem Lot geraten zu sein.

Ellen Dose

Bad Segeberg


Zurück