Leezener Budörp siegte beim Landeswettbewerb

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von Gerald Henseler

Leezener Budörp siegte beim Landeswettbewerb

Der Dorfplatz in Leezen wird auch Büdorp genannt. Beim landesweiten Wettbewerb des Schleswig-Holsteinische Heimatbundes siegte der Leezener Platz.Foto: Nicole Wildern

Leezen (em). Die Sieger des landesweiten Dorfplatzwettbewerbes Dorfplätze in Schleswig-Holstein – Lebendige Plätze für Mensch und Natur stehen fest. Aus 25 Bewerbungen hat der Schleswig-Holsteinische Heimatbund zwölf Dorfplätze in die engere Auswahl genommen. Nach Begehungen und Diskussionen vor Ort hat sich die Jury entschieden, den Leezener Dorfplatz als Sieger auszuzeichnen.

Drei Dinge bringen sie alle mit: Ein besonderes Flair, eine hohe ökologische Qualität und viel Raum für Aktivitäten unterschiedlichster Art – die fünf Dorfplätze, die nun offiziell zu den schönsten ihrer Art in Schleswig-Holstein zählen. Meimerdorf in der Stadt Kiel und Barsbek im Kreis Plön landeten auf den Plätzen zwei und drei. In der Kategorie Neugestalteter Dorfplatz siegte Dunkelsdorf im Kreis Ostholstein, die Sonderkategorie Dorfpark gewann Klein Offenseth-Sparrieshoop im Kreis Pinneberg.

Leezen besitzt einen spätmittelalterlichen dreieckigen Dorfanger, dessen Entstehung auf das Jahr 1775 geschätzt wird. Der fast einen Hektar große denkmalgeschützte Platz ist fast vollständig von über 100-jährigen gut gepflegten Kaiserlinden eingefasst. Zum Erhalt des historischen Charakters wurden einige Linden nachgepflanzt. Lindenreihen mit Alleecharakter, eine Schleswig-Holsteinische Doppeleiche, Kriegerdenkmale und das denkmalgeschützte Spritzenhaus vervollständigen das Ensemble. Der mitten über den Platz verlaufende Querweg ist eine Allee aus Altbäumen ähnlichen Alters wie die Einfassung des Platzes und mittlerweile für den Verkehr gesperrt. Neben dem ökologisch wertvollen Altbaumbestand ist die Rasenfläche im Frühling ein Blütenmeer aus verschiedenen Krokussen. Verschiedene Sandstellen auf dem Spielplatz sind nicht nur für die Kinder interessant, sie dienen auch als Sandbad für Vögel. Als weitere ökologische Nischen sind Nistkästen aufgehängt und ein Insektenhotel aufgestellt.

„Der historische Platz stellt noch heute den zentralen Bereich des sozialen und kulturellen Lebens in Leezen dar“, so Bürgermeister Ulrich Schulz. Das zuvor nur als Lagerraum genutzte Spritzenhaus wurde umgebaut. Ein Zuhause für das Gemeindearchiv und ein Versammlungsraum für die Leezener Vereine sind entstanden. Ein großer Spielplatz sowie eine Skaterbahn bieten ein attraktives Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche. Es gibt sogar einen Hügel, der immer noch für Sängerfeste und von Jagdhornbläsern genutzt wird.

Dem typisch schleswig-holsteinischen Wintergrau zum Trotz versammelte sich eine bunt durchmischte, neugierige Menge aus Jung und Alt vor dem Spritzenhaus in Leezen, um der Siegerehrung beizuwohnen. Von alten Linden und buntem Laub umgeben wurden die Urkunden und Preise zusammen mit Staatssekretärin Katja Günther und dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes, Peter Stoltenberg, an die glücklichen Sieger übergeben. Katja Günther betont die vielfältige Bedeutung dieser Orte: „Dorfplätze bringen Menschen zusammen. Am besten gelingt dies, wenn die Natur einen Rahmen bildet und große Bäume Schatten spenden. Wir wollen gerade in intensiv genutzten Bereichen Räume schaffen, die Begegnungen und Artenvielfalt zusammenbringen.“ Auch Peter Stoltenberg verweist auf die Bedeutung von Dorfplätzen als „ein besonderer Ort, wo man sich trifft, und Heimat entsteht“.


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