Kunst hilft dem Travebogen
Oliver Hüniche und seine Schwester Kathy Budler waren überrascht, dass so viele Menschen an der Kunst ihres Vaters Walter Hüniche Barott von Carlowitz interessiert sind. Basses Blatt berichtete darüber, dass die Geschwister die Malereien und Zeichnungen ihres Vaters gegen eine Spende abgeben wollen. Über 130 Bilder suchten sich Kunstinteressierte bei einem Besuch in Oliver Hüniches Haus in Neversdorf aus. Alle spendeten das, was sie wollten oder konnten.
Jetzt überreichten Kathy Budler und Oliver Hüniche das Spendenschaf an Jenny Wichelmann und Mathias Gropp vom Palliativnetzwerk Travebogen in Bad Segeberg. Das Team des Travebogens hatte Oliver Hüniches Frau Jutta bis zu ihrem Tod betreut. Mit einem Hammer zerschlug Jenny Wichelmann das Porzellanschaf. 3.934 Euro flatterten und klimperten dabei auf den Boden. Das Geld hilft dem Team des Travebogens, Angebote zu machen, die Kranken- und Pflegekassen nicht bezahlen. „Es ermöglicht uns, mit schwerstkranken und sterbenden Menschen schöne Dinge zu tun“, sagt Jenny Wichelmann. Meistens sind das Dinge, die sich die kranken Menschen immer gewünscht haben.
Jenny Wichelmann und ihr Kollege Mathias Gropp sind sehr dankbar für die Spende. Sie zeige eine Wertschätzung ihrer Arbeit und mache die Arbeit des Travebogens bekannter. „Viele Menschen wenden sich erst sehr spät an uns“, bedauert Mathias Gropp.
Kathy Budler und Oliver Hüniche haben noch immer Hunderte von Kunstwerken ihres Vaters. Da sich bei beiden die Wohnsituation ändert, wollen sie sich davon trennen. Sie überlegen, die Aktion noch einmal zu wiederholen – dann vielleicht mit einer Ausstellung in den Räumen des Travebogens in Bad Segeberg oder Lübeck.
Der Travebogen ist ein gemeinnütziges Palliativnetzwerk mit Sitz in Lübeck, das schwerstkranke und sterbende Menschen in der Region Lübeck, Bad Segeberg, Bad Oldesloe und Kaltenkirchen unterstützt. Das Netzwerk bietet umfassende palliativmedizinische Betreuung, Beratung, eine Akademie für Weiterbildungen und einen 24-Stunden-Rufdienst an. Es hat auch eine Stiftung, die die Arbeit dauerhaft sichern soll.