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von Gerald Henseler

Künstler Alex Buzalski ist weiter auf der Suche

Künstler Alex Buzalski beim Malen in seinem Atelier.
Der Künstler Alex Buzalski sucht nach immer neuen Ausdrucksformen. Hier schafft er auf einer Flauschdecke Konturen.Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe). Alex Buzalski präsentiert seine Kunstwerke nicht mehr häufig in der Öffentlichkeit. Doch kreativ ist der 80-Jährige nach wie vor. „Das ist hier meine Kunsthöhle“, sagt er und empfängt seine Gäste in der kleinen Erdgeschosswohnung in Trappenkamp. Jeder Raum ist erfüllt von seinen eigenen Werken. Im Wohnzimmer reicht der Platz an den Wänden schon lange nicht mehr aus – die großformatigen Gemälde stapeln sich vor den Schränken. Viele davon entstanden in den 1990er-Jahren.

Gesellschaftliche Probleme thematisierte der Künstler damals auf der Leinwand. Themen wie die Einschränkung der Pressefreiheit oder die Jagd nach dem Geld sind heute noch mindestens so aktuell wie zur Zeit ihrer Entstehung.

Körperlich ist Alex Buzalski heute eingeschränkt, doch sein Geist arbeitet klar. „Die Kunst ist mein Lebensinhalt“, sagt er. Er arbeitet in Schüben – hat er einen, ist er stundenlang ins künstlerische Schaffen vertieft. Zurzeit versucht er, seine Werke zu minimalisieren. „Ich nehme immer mehr die Farbe und die Motive aus meinen Bildern“, erklärt der Künstler. Wichtig ist ihm, dass der Ausdruck dennoch erhalten bleibt.

Alex Buzalski arbeitet mit Schatten auf farbigen Papieren. Seine neueste Entdeckung ist eine flauschige Decke: Mit den Fingern, Bierdeckeln und anderen Gegenständen streicht er über die weichen Synthetikfasern und schafft Konturen. Oft verwirft er das Entstandene und beginnt von Neuem. Manchmal ist er selbst überrascht, was sich dabei entwickelt. Gefällt ihm etwas, hält er es fotografisch fest. Mit Airbrush-Tinten übermalt er Fotos und schafft so neue Kunstwerke.

Eine ähnliche Decke hatte Buzalski früher auf dem Fußboden in seinem Bad. „Ich habe immer darüber gestaunt, welche Formen meine Füße schufen“, erzählt er. Jetzt ist so eine Decke seine Leinwand.

Seit 60 Jahren ist der Trappenkamper künstlerisch aktiv – ein wahrer Tausendsassa. In mehreren Handwerksberufen war er tätig. Als Malermeister hatte er einen eigenen Betrieb und führte zudem eine eigene Gastwirtschaft. „Du musst ein Buch über dein Leben schreiben“, riet ihm sein Künstlerfreund Professor Bernhard Schwichtenberg aus Kiel. Bislang ist Alex Buzalski noch nicht dazu gekommen – er malt eben lieber.