Kreis Segeberg war eine Hochburg der Landjahrlager

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von Gerald Henseler

Kreis Segeberg war eine Hochburg der Landjahrlager

An der Steinbeker Station der Kleinbahn Segeberg-Lübeck bauten die Teilnehmer des ersten Landjahrlagers ein Schwimmbad. Es wurde im Herbst 1935 eröffnet.Foto: Archiv Harfst

Bad Segeberg (mq). Mit dem vierten Heft setzen die beiden Heimathistoriker Hans-Werner Baurycza und Axel Winkler ihre Reihe „Der Nationalsozialismus in Bad Segeberg“ fort. Nach den chronologisch aufgebauten ersten drei Heften, in denen die Jahre 1933 bis 1936 aufgearbeitet wurden, folgt mit den thematisch gebundenen Darstellungen ein zweiter Komplex. In Heft vier werden die Landjahrlager im Kreis Segeberg in den Mittelpunkt gestellt.

Das Agrarland Schleswig-Holstein bot ideale Voraussetzungen für diese Lager, der Kreis Segeberg wurde dabei eine Hochburg. An zehn verschiedenen Orten wurden Landjahrlager eingerichtet. Dort erhielten Jungen und Mädchen von Ostern bis Weihnachten eine völkische Erziehung im nationalsozialistischen Sinne. Standorte für Landjahrlager waren Alveslohe, Hartenholm, Kattendorf, Wahlstedt-Waldesruh, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen , Hasenmoor, Weddelbrook, Bad Segeberg und Steinbek.

An der Steinbeker Station der Kleinbahn Segeberg-Lübeck eröffnete im Jahr 1935 das erste Landjahrlager im Osten des Kreises Segeberg. 60 Jungen zogen dort im April ein und hatten eine interessante Aufgabe. Mit dem Spaten hoben sie eine große Grube aus und wurden dabei von der Hitler-Jugend aus den umliegenden Dörfern unterstützt. In die Grube wurde ein Schwimmbad gebaut, dazu gab es Umkleidekabinen und ein Sprungbrett. Einweihung des Bades war im September. Heute steht dort die Ruine der Oase, das Schwimmbad ist verschwunden.

In der Kreisstadt wurde ein Landjahrlager erst 1939 in der Bismarckallee eröffnet. Die ersten Teilnehmer waren Jungs, später wurde das Gebäude für die Lager der Mädchen genutzt. Im Jahr 1937 fand ein Bezirkstreffen in Bad Segeberg statt. 850 Mädchen und 1.250 Jungen waren Gäste und zelteten auf der Rennkoppel. Aufmärsche, Flaggenparaden und sportliche Wettkämpfe standen auf der Tagesordnung.

„Die Resonanz auf das Heft ist sehr groß. Sogar aus Süddeutschland gab es Anfragen“, sagt Hans-Werner Baurycza. Wenn es wieder möglich ist, wollen er und Axel Winkler ihre Vorträge an den Schulen wieder aufnehmen. Schulen, in denen Landjahrlager eingerichtet waren, haben schon jetzt kostenlose Hefte erhalten. „Wir wollen weiterhin Aufklärungsarbeit leisten“, sagt Hans-Werner Baurycza, aus dessen Kalkberg-Archiv die meistens Fotos stammen. Er nimmt Anfragen für Vorträge entgegen (Telefon 01  71 / 6  22  93  48).

Das Heft vier „Die Landjahrlager im Kreis Segeberg“ ist erhältlich in den Bad Segeberger Buchhandlungen Das Druckwerk und Das Buch am Markt sowie bei Gummi Hamann und auch in der Geschäftsstelle von Basses Blatt. Die Schutzgebühr beträgt vier Euro. Das nächste Heft ist schon in Arbeit, in der fünften Ausgabe wird das Jahr 1937 beleuchtet.


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