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von Gerald Henseler

Kreis holt Sonderpreis bei Energie-Olympiade

Bad Segeberg (em). Der Kreis Segeberg hat bei der Energie-Olympiade 2025 mit dem eingereichten Projekt Klimafreundliche und nachhaltige Mobilität mit dem E-Frosch den Sonderpreis Plietsch – Extra clevere Idee gewonnen. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld von 2.500 Euro.

Mit Klimaschutzmaßnahmen die Infrastruktur und Verkehrsangebote verbessern oder den Energieverbrauch öffentlicher Einrichtungen vermindern – das ist das Ziel der Energie-Olympiade, die von der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) ausgelobt wird. Beim landesweiten Wettbewerb für Kommunen und Projekte gab es in diesem Jahr zahlreiche Neuerungen und mit 72 Bewerbungen aus 41 Kommunen einen Teilnahmerekord.

In der Kategorie Plietsch (Extra clevere Idee) überzeugte der Elektro-Frosch letztlich die 13-köpfige Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Über diesen freute sich das Förderzentrum Schule am Hasenstieg in Norderstedt vor zwei Jahren, als er mit Fördermitteln der EKSH angeschafft werden konnte. Ein E-Frosch ist ein kleines Elektro-Kabinenfahrzeug, das vorrangig für kurze und mittlere Strecken konzipiert wurde. Der E-Frosch hat insgesamt rund 9.300 Euro gekostet. 5.000 Euro davon hat die EKSH über das Förderprogramm KliKom übernommen, den Rest zahlte der Kreis Segeberg aus eigener Tasche.

Das Lernkonzept des Förderzentrums sieht vor, dass die Kinder und Jugendlichen auch an anderen Orten lernen, zum Beispiel auf einem Reiterhof oder beim Einkaufen. Für die Schüler ist es wichtig, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kennenzulernen, da dieser in der Zukunft meist die einzige Alternative zum Fahrrad oder zum Zu-Fuß-Gehen für sie sein wird. Wenn Schülerinnen und Lehrer den ÖPNV nutzen, ist oftmals kein Platz für mehr als ein Hilfsmittel wie einen Rollstuhl. Im Schulalltag wird der E-Frosch daher genutzt, um Lern-  und Spielmaterialien sowie Hilfsmittel und Essen zu transportieren.

Das Fahrzeug kommt hauptsächlich auf kurzen Strecken zum Einsatz. Mit doppeltem Akku hat es eine Reichweite von rund 120 Kilometern, was für diesen Zweck mehr als ausreichend ist. Zudem ist das Fahrzeug zulassungs- und steuerfrei, muss nicht zum TÜV und es fallen kaum Wartungskosten an.

Auch beim Kraftstoffverbrauch punktet der E-Frosch: „Würde man statt eines E-Frosches ein Verbrennerfahrzeug mit ähnlicher Ladekapazität anschaffen, würden bei einem Verbrauch von rund 5,5 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer etwa 144 Gramm CO2 pro Kilometer ausgestoßen werden. Der E-Frosch ist hingegen fast emissionsfrei unterwegs“, sagt Kreis-Klimaschutzmanager Heiko Birnbaum. Und dank eines zusätzlichen Photovoltaikmoduls auf seinem Dach sei der E-Frosch in den Sommermonaten nahezu autark unterwegs; scheint die Sonne nicht, werde er mit Ökostrom geladen.

Das sagt die Jury: „Inklusion trifft Nachhaltigkeit: Der E-Frosch rollt voran: Mit dem E-Frosch setzt der Kreis Segeberg ein starkes Zeichen für soziale Teilhabe und klimafreundliche Mobilität. Das kleine E-Fahrzeug ergänzt den Schulalltag an der Förderschule am Hasenstieg auf innovative Weise: Es ermöglicht die Mitnahme wichtiger Hilfsmittel, die Nutzung des ÖPNV sowie das Lernen an außerschulischen Orten – und das fast emissionsfrei. Ein durchdachtes, praxisnahes und dabei äußerst kostengünstiges Mobilitätskonzept mit Vorbildcharakter.“