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von Gerald Henseler

Jürgen Kaldewey siedelt Wespen und Hornissen um: Wespennester nur bei Gefahr entfernen

Imker entfernt Wespennest in einer Werkstatt
Jürgen Kaldewey entfernt das Wespennest auf dem Hof von Klaus Wulf. Foto: privat

Seedorf-Blomnath (ohe). Wespen gehören zum Sommer. In diesen Tagen werden es immer mehr, bis ihre Population im August den Höhepunkt erreicht. „Wespen tun nichts, wenn man sie in Ruhe lässt“, sagt Jürgen Kaldewey. Wer wild um sich schlägt oder Wespen anpustet, muss damit rechnen, dass er gestochen wird. In Deutschland leben über 600 Wespenarten. Viele sind sanftmütig und halten sich von Menschen fern. Vor allem die Gemeine Wespe wird als angriffslustiger Plagegeist empfunden.

Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit Wespen. Seit 25 Jahren siedelt er Wespen- und Hornissennester um. Dafür benötigt man in Deutschland eine Zulassung. Anderen drohen Bußgelder – bis zu 5.000 Euro, bei besonders geschützten Arten wie Hornissen sogar bis zu 50.000 Euro. Ulrike Kaldewey unterstützt ihren Mann dabei.

Gerade waren die Kaldeweys bei ihrem Nachbarn Klaus Wulf im Einsatz. Mehrmals wurde er von Wespen gestochen. Die Insekten hatten sich in einem Abstellraum niedergelassen und versperrten Klaus Wulf den Zugang zu Werkzeug und Vorräten. Jürgen Kaldewey erkannte schnell, dass es sich bei den Tieren um die Gemeine Wespe handelte. „Normalerweise findet man die Nester dieser Wespen, die auch Erdwespen genannt werden, nicht so schnell“, sagt Jürgen Kaldewey. Doch bei den Wulfs bauten sie ihr Nest an einem Balken. Jürgen Kaldewey entfernte das Nest mit etwa 200 Individuen vorsichtig und siedelte es in einem Pappkarton auf seinem eigenen Hof um. Der schonende Umgang mit den Wespen ist Jürgen Kaldewey dabei wichtig. Am neuen Ort, in seinem Schuppen, füttert er die Wespen in der Übergangszeit mit gezuckertem Apfelsaft.

Bei dem ersten Einsatz erwischte Kaldewey nicht alle Wespen. Die verbliebenen Tiere bauten ein neues Nest bei Klaus Wulf, allerdings ohne Waben. Für Jürgen Kaldewey ist das ein Zeichen dafür, dass die Wespen keine Königin mehr haben. Mit einem speziellen Saugkasten fing er die restlichen rund 35 Wespen und brachte sie zu ihrem Volk.

Ein anderes Wespennest beließ Jürgen Kaldewey auf dem Hof der Wulfs. Hinter einem Busch hatte die sanftmütige Sächsische Wespe ihr typisches graues, kugelförmiges Nest gebaut. Von ihnen geht keine Gefahr aus.

Ulrike und Jürgen Kaldewey waren schon an vielen Orten im Einsatz. „Man muss die Tiere kennen, ein bisschen Dachdecker und Elektriker sein“, sagt Jürgen Kaldewey. Nicht immer lassen sich die Nester von Wespen oder Hornissen entfernen. Manchmal bauen sie ihre Nester in Zwischenwänden. Jürgen Kaldewey arbeitet immer umsichtig. Bei einem Einsatz verlegte er das Einflugsloch der Hornissen mit einem ausgekleideten Kabelkanal weg von einem Fenster. Die Tiere lernten schnell und störten so die Mitarbeiter in ihren Büros nicht mehr. „Wenn es geht, versuche ich, die Tiere dort zu belassen, wo sie sind“, sagt der Experte.

Alle entfernten Nester siedelt Jürgen Kaldewey vorsichtig um. Am neuen Ort füttert er die Wespen in der Übergangszeit mit Apfelsaft, Zucker und Wasser. Hornissen bekommen Honigwasser.

Der Insektenexperte ist unter der Rufnummer 0  45  56 / 3  88 und per E-Mail an post@kaldewey.de zu erreichen.