Im Kleingarten gibt es jetzt schon alle Hände voll zu tun

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von Katja Lassen

Im Kleingarten gibt es jetzt schon alle Hände voll zu tun

Die Beete müssen jetzt umgegraben, Kompost eingearbeitet und Gemüsebeete zusätzlich gedüngt werden. Erste Aussaaten zieht Andrea Heiden im warmen zuhause bereits vor.Fotos: kf
Die Beete müssen jetzt umgegraben, Kompost eingearbeitet und Gemüsebeete zusätzlich gedüngt werden. Erste Aussaaten zieht Andrea Heiden im warmen zuhause bereits vor.Fotos: kf

Bad Segeberg (kf). Schon lange war Andrea Heiden auf der Suche nach einem Schrebergarten, den sie nach einer halbjährigen Wartezeit in der Kleingartenkolonie Seeland in Bad Segeberg fand. Seit 2020 nutzt sie die rund 420 Quadratmeter große Parzelle als Nutzgarten und Kleinod.

Aufgewachsen in Mecklenburg auf einem Hof mit großem Nutzgarten, wollte sie auch ihrem Sohn beibringen, dass Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wächst. Außerdem ist die Arbeit im Garten für Andrea Heiden ein Ausgleich zur Schreibtischarbeit. Rund um ihr Wohnhaus ist nur ein Streifen Platz auf dem sie Rosen gepflanzt hat.

„Diese Parzelle gefiel mir, wegen der alten Obstbäume und der Lage besonders gut“, sagt sie. „Die Hütte habe ich von einer Firma aufbauen lassen und eine Müllecke musste ich auch noch entfernen“, so die 41-Jährige. Gerade hat sie die Obstbäume von einem Fachmann schneiden lassen, denn das ist wegen der Brutvögel nur bis Ende Februar erlaubt. Schnell wurden noch ein paar Nisthilfen im Garten verteilt, denn auch die Tiere und Insekten finden im Kleingarten einen geeigneten Platz. Die Hauptarbeit falle in der Laube nach den Eisheiligen im Mai an, aber auch jetzt gäbe es schon jede Menge zu tun, ließ die Hobbygärtnerin wissen.

Andrea Heiden plant ihre Beete wegen der Fruchtfolge über Excel am Computer und führt ein Gartentagebuch als To-Do-Liste. Ihr Gartenwissen hat sie von ihren Großeltern und Eltern quasi in die Wiege gelegt bekommen. „Zusätzlich lese ich ganz viel und versuche das dann umzusetzen“, so die Kleingärtnerin, die lieber unter der Woche im Garten arbeitet. „Am Wochenende ist hier mehr los und dann verquatscht man schnell mal die Zeit“, erklärt sie.

Zeit braucht Andrea Heiden tatsächlich viel für die Gartenarbeit, die mangels Strom nur von Hand oder per Akkubetrieb möglich ist. In der Hängematte liege sie dann doch eher selten, gesteht sie.

Aktuell müssten die Stauden zurück geschnitten und Altes, Vertrocknetes entfernt werden. Die Beete würden jetzt umgegraben und der Komposthaufen umgesetzt. Die zuvor gesiebte Komposterde wird unter gearbeitet und  die Gemüsebeete zusätzlich gedüngt, genauso wie die Rosen, die jetzt zurück geschnitten werden.

Erste Aussaaten wie Chili, Gewürzpaprika und Tomaten zieht Andrea Heiden bereits jetzt zuhause vor. Ihr Tagebuch verrät, dass sie auch schon Zinnien, Physalis, Astern, Stroh- und Spinnenblumen sowie Löwenmäulchen vorzieht, gefolgt von Spitzkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Blumenkohl, Rotkohl und Stangensellerie. Nach den Eisheiligen werden sie ins Beet gepflanzt.

Dort, wo jetzt noch der letzte Grünkohl geerntet werden muss, sollen später Gurken, Fenchel, Dill, Möhren und Mangold wachsen. „Ich gucke dabei immer, was sich gut verträgt“, sagt sie. Aber auch Mais, Stangen- und Buschbohnen, Salate, Erbsen, Zucchini, Zwiebeln, Kürbis, Pastinaken, Schwarzkohl, Rosenkohl, Kartoffeln und Erdbeeren werden neben diversen Kräutern angebaut. „Neu nehme ich in diesem Jahr Spörgel und Amaranth dazu“, verrät die Hobbygärtnerin. Um sich nicht zu verzetteln, macht sich spätestens jetzt die Excel Aufteilung und das Tagebuch bezahlt.

Gerade erst wurde eine alte Brombeerhecke, die überhand genommen hatte, entfernt. Im Garten wachsen ja auch noch Himbeeren und Jostabeeren (eine Mischung aus Johannisbeere und Stachelbeere), Das Obst der Bäume weckt sie ein oder hat die Äpfel zur mobilen Mosterei gebracht und jetzt 50 Liter Saft in Tetra-Boxen. Beim Einkaufen merkt Andra Heiden immer öfter, dass sie vieles nicht mehr kaufen muss, da es bereits im Schrank steht. „Rote Bete und Apfelmus habe ich reichlich. Manchmal tausche ich auch mit anderen Kleingärtnern zum Beispiel Marmelade gegen Honig“, sagt sie. Im Dörrautomaten werden Tomaten, Äpfel und Kräuter getrocknet. Selbstversorgung aus eigener Ernte schmeckt nicht nur besser, sondern schont auch den Geldbeutel auch wenn Andrea Heiden gesteht, den Gesamtbedarf könne ihr Garten (noch) nicht abdecken.


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