Gesundheitsminister weihte neue Tagesklinik für Parkinsonpatienten ein

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Gesundheitsminister weihte neue Tagesklinik für Parkinsonpatienten ein

Gesundheitsminister Heiner Garg probierte bei der Einweihung der neuen Telemedizinisch-gestützten Tagesklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen die Virtual Reality Therapie aus.Foto: hfr

Bad Segeberg (em). Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg hat die neue „Telemedizinisch-gestützte Tagesklinik für Parkinson und Bewegungsstörungen“ (TIZIAN) offiziell eingeweiht. Die Tagesklinik ist an das Neurologische Zentrum der Segeberger Kliniken angegliedert und seit Januar 2022 im Regelbetrieb. Das Land hat den Umbau der Tagesklinik aus Mitteln des Infrastrukturprogramms Impuls in Höhe von 750.000 Euro gefördert. Zudem fördert das Land das gleichnamige Projekt TIZIAN aus dem Versorgungssicherungsfonds in Höhe von 500.000 Euro.

Gesundheitsminister Heiner Garg betont: „Patientinnen und Patienten, die von Parkinson betroffen sind oder wegen einer anderen Erkrankung Einschränkungen des Bewegungsapparates haben, benötigen eine gute und gezielte Therapie. Neben der medikamentösen und gerätegestützten Therapie geht es um eine spezialisierte Therapie, damit sie Bewegungsabläufe wieder lernen. Hierbei hilft ihnen ein regelmäßiges und kontinuierliches Training mit sich wiederholenden Übungen. Was diese spezialisierte Therapie angeht, besteht allerdings eine Versorgungslücke. Genau um diese Versorgungslücke zu schließen, fördern wir das Projekt TIZIAN aus dem Versorgungssicherungsfonds. Dieses zukunftsweisende Therapieprojekt wird an der neuen Tagesklinik in Bad Segeberg umgesetzt, deren Umbau wir mit 750.000 Euro gefördert haben. Ich möchte mich bei allen Beteiligten, die am Umbau der Tagesklinik und an der Umsetzung des Projekts mitgewirkt haben und mitwirken, ganz herzlich bedanken.“

Prof. Björn Hauptmann, Chefarzt an der Tagesklinik und Leiter des Projekts TIZIAN, ergänzt: „Wir sind dem Land außerordentlich dankbar. Denn wir sind überzeugt, dass wir mit diesem zukunftweisenden, innovativen Behandlungskonzept einen nachhaltigen Beitrag leisten können, den hochspezialisierten, komplexen und intensiven Versorgungsbedarf von chronisch erkrankten Patientinnen und Patienten mit Bewegungsstörungen zu verbessern. Dies wäre ohne die Unterstützung aus dem Versorgungssicherungsfonds nicht möglich gewesen.“

Im Rahmen des Umbaus wurden die Bereiche der physikalischen Medizin umstrukturiert, um Platz für die neue Tagesklinik zu schaffen. Diese ist baulich auf den Einsatz hybrider Therapiemaßnahmen (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie, ärztliche Therapie) ausgerichtet. Durch den zusätzlichen Einsatz digitaler Therapien (synchrone online Therapie, video-gestützte Therapie, Virtual Reality Therapie) kann chronisch neurologisch erkrankten Patientinnen und Patienten (Parkinsonsyndrom, Spastik bei Multiple Sklerose und nach Schlaganfall) ein hochspezialisiertes und komplexes Therapieangebot gemacht werden, ohne dass sie in der Klinik übernachten müssen.

Im Einklang mit Prinzipien motorischen Lernens ist das therapeutische Angebot intensiver als im stationären Rahmen und von digitalen Schulungsmaßnahmen begleitet. Neu hinzugekommen sind auf 360 Quadratmetern Fläche drei telemedizinische Kabinen, ein VR- und Schulungsbereich, vier Therapieräume, ein großer Bereich für Sporttherapie sowie ein Zimmer für Ärztinnen und Ärzte und ein Ruheraum. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von den neu geschaffenen Strukturen, da die Digitalisierung unter anderem familienfreundlichere Arbeitszeiten im medizinisch-therapeutischen Bereich ermöglicht.

Mit TIZIAN werden die Effekte der intensiven tagesklinischen Betreuung vor Ort durch telemedizinische Behandlungen und Visiten nachhaltig gesichert. Die Patientinnen und Patienten können die aus der Tagesklinik bekannten Übungsvideos zu Hause als Trainingsgrundlage nutzen, sodass dieses Angebot in und um Bad Segeberg breiter und flächendeckender zugänglich wird. Individuelle Anpassungen der Therapie sind durch regelmäßige telemedizinische Visiten sowie den Einsatz von virtual-reality-gestützten Elementen jederzeit kurzfristig möglich, ohne dass die Patientinnen und Patienten die Klinik aufsuchen und unter Umständen lange Wege auf sich nehmen müssen, was sich wiederum positiv auf das Behandlungsergebnis auswirkt. Insgesamt wird die Qualität der Behandlung also verbessert.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Projekts ist die sektorenverbindende Zusammenarbeit im Rahmen des geplanten Parkinson-Netzwerks. Therapeutinnen und Therapeuten sowie Ärztinnen und Ärzte erhalten Schulungen und Fortbildungen zur spezifischen Behandlung der Patientinnen und Patienten. Auch dadurch soll das Angebot einer spezialisierten Therapie flächendeckender zugänglich werden. Zudem soll die Zusammenarbeit zwischen den Sektoren und Leistungserbringern durch zusätzliche telefonische Übergaben verbessert werden.

Informationen zum Projekt und zur Tagesklinik gibt es unter TIZIAN – Fachklinik für Parkinson & Bewegungsstörungen (parkinsonklinik.org).


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