Fünftes Heft in der Reihe Nationalsozialismus in Bad Segeberg erschienen: 800-Jahrfeier und Verfolgungen

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von Gerald Henseler

Fünftes Heft in der Reihe Nationalsozialismus in Bad Segeberg erschienen: 800-Jahrfeier und Verfolgungen

Axel Winkler und Hans-Werner Baurycza (v.li.) stellten ihre neue Broschüre der Reihe Der Nationalsozialismus in Bad Segeberg vor. Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe). Im Jahr 1937 war viel los in Bad Segeberg. So viel, dass Hans-Werner Baurycza und Axel Winkler nicht alle Ereignisse in ihrer fünften Broschüre aus der Reihe Der Nationalsozialismus in Bad Segeberg in dem Heft unterbrachten. „Der Einweihung der Norkmarkfeier-stätte durch Reichsminister Joseph Goebbels widmen wir ein weiteres Heft“, kündigt Axel Winkler an.

1937 war das Jahr, in dem die Stadt Bad Segeberg ihr 800-jähriges Bestehen feierte. Im Rahmen der Feierlichkeiten lud die Stadt zu einer Großen Deutschen Kunstschau in das damalige Gebäude der Berufsschule in der Krankenhausstraße ein. Die Segeberger stellten nur Kunst aus, die den Nazis genehm war. Unter anderem waren dies Werke von Otto Flath und Karl Storch.

Im Schatten der Feier zeigte sich die andere Seite der Diktatur. Der Studienrat Dr. Hermann Schmidt wurde als Lehrer an der Dahlmannschule entlassen. „Schmidt fällt als Verfolgter aus dem Rahmen“, erklärt Axel Winkler. Er war im ersten Weltkrieg als Frontkämpfer ausgezeichnet worden. Er gehörte dem Stahlhelm, einem Bund der Frontsoldaten an. „Mit einem Proll wie Hitler konnte der Intellektuelle Schmidt nichts anfangen“, sagt Winkler. Dafür ließen ihn die Nazis büßen. Sie kürzten ihm die Bezüge, versetzten Schmidt vorzeitig in den Ruhestand. Für den Vater von fünf Kindern war es nicht mehr möglich, seine Familie zu ernähren. Mit einem Blick auf das Leben von zwei Kindern Dr. Hermann Schmidts zeigen Baurycza und Winkler die Folgen auf.

In weiteren Kapiteln widmen sich die Autoren dem Versuch einer Erdölförderung auf dem Gelände des heutigen Famila Parkplatzes und dem Richtfest in der Kreutzkampsiedlung.

Winkler und Baurycza engagieren sich im Geschichtsunterricht an den örtlichen Schulen. Ihnen ist es wichtig, gerade jungen Menschen von den Gräueltaten aus der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft zu berichten.

Die Hefte aus der Reihe Der Nationalsozialismus in Bad Segeberg gibt es bei Gummi Hamann, Buch am Markt, Das Druckwerk und bei Basses Blatt für eine Schutzgebühr von vier Euro.


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