Erstes Storchenküken sorgt für große Freude im Wildpark Eekholt

Großenaspe (em). Mit Spannung werden in Eekholt jedes Jahr die ersten Storchenküken erwartet. Jetzt ist es soweit – die Tierpfleger konnten ein frisch geschlüpftes Storchenküken begrüßen. Im großen Nest liegen noch vier Eier. Aus einem schlüpft gerade ein weiteres Küken. Alle sind zuversichtlich, dass in den nächsten Tagen noch weitere Storchenküken nach 32 Tagen Brutzeit das Licht der Welt erblicken.
Zur Unterstützung der Aufzucht bringt die Tierpflege drei Mal am Tag schnabelgerechtes Futter. Dieses wird von den Alttieren aufgenommen und an die Jungen verfüttert. Interessant ist, dass die Storchenkinder bereits das Köpfchen zurücklegen und klappern! Die Schnäbel sind noch weich, es ist nur ein ganz zartes Klappern. Die Jungen kommunizieren so mit den Altvögeln und zeigen ihre Vitalität und Appetit an.
Die Futtergabe wird langsam auf vier bis fünf Mal täglich gesteigert, da der Nahrungsbedarf der Jungstörche stetig ansteigt und sie schnell wachsen müssen. Aus einem zarten Küken von anfangs circa 60 Gramm wird in umsorgender Obhut in nur sechs bis acht Wochen ein stattlicher Vogel mit einem Gewicht von drei bis vier Kilogramm. Das schnelle Wachstum mit viel Energie ist wichtig, denn bereits Mitte August treten die Jungstörche ihren langen und oftmals gefahrvollen Flug in den Süden an.
Mit einer Flügelspannweite bis zu zwei Metern ist der Weißstorch einer unserer größten heimischen Vogelarten. Im Stehen misst er etwa 80 Zentimeter. Im Flug fallen besonders sein gestreckter, leicht abwärts geneigter Hals und seine ruhigen Flügelschläge auf. Wie Segelflugzeuge nutzen die Störche die Thermik, um sich mit möglichst wenig Energie über weite Landstrecken tragen zu lassen. Die tiefschwarzen Schwingen, das weiße Gefieder, die auffällig roten Beine und der spitze, rote Schnabel haben den Storch zum Symbol für Glück und manchmal auch als „Babybringer“ werden lassen. Der Weißstorch benötigt ausgedehnte, extensiv bewirtschaftete Feuchtgebiete und weiträumige Flusstäler. Die angrenzenden Wiesen der durch den Wildpark Eekholt fließenden Osterau stellen einen idealen Lebensraum für den Storch dar
Mit der Haltung und Zucht von Weißstörchen und der der Versorgung geschwächter, verletzter oder verwaister Störche in der Vogelpflegestation blickt im Wildpark Eekholt auf eine lange Tradition zurück. Der Großteil der in den vergangenen Jahren aufgezogenen Jungvögel ist in die Freiheit entlassen worden, um die Wildpopulation zu stützen.