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von Gerald Henseler

Elisabeth Kieckbusch feiert ihren 100. Geburtstag

Ältere Frau mit Brille im Freien lächelt in die Kamera
Elisabeth Kieckbusch feiert morgen ihren 100. Geburtstag im Haus Waldfrieden in Reinsbek. Einen Tag später kommt die Familie zusammen, um die Jubilarin hochleben zu lassen.Foto: mq

Reinsbek (mq). In der kleinen Stadt Jastrow in Hinterpommern wurde Elisabeth Kieckbusch am 13. September 1925 geboren. Das ist jetzt 100 Jahre hier. Diesen besonderen Geburtstag feiert die Jubilarin gleich an zwei Tagen.  Morgen gibt es kleines Fest im Seniorenpflegeheim Haus Waldfrieden in Reinsbek. Hier lebt sie seit 2017. Dann ist auch Pastor Peter Lübbert dabei. Am Sonntag lässt die Familie das Geburtstagskind in der Strengliner Mühle hochleben.

Jastrow spielt auch heute noch eine wichtige Rolle im Leben von  Elisabeth Kieckbusch. Dort ging sie zur Schule und war von 1941 bis 1945 in Anstellung. Von allen wurde sie Lieschen gerufen. „In Jastrow kannte mich jeder, denn ich habe für alle gesorgt“, sagt die Jubilarin. Dort erlebte sie den Beginn des zweiten Weltkriegs, der auch für sie eine entscheidende Rolle spielen sollte. Denn als die Front nahte, begann für sie am 26. Januar 1945 die Flucht. Über Demmin ging es im Güterzug gen Westen, in Plau fand die Familie wieder zusammen. Der Weg führte im April nach Schleswig-Holstein zu dem Bauernhof des Onkels Gustav Manthey in Wulfsfelde. Bis 1950 arbeitete Lieschen in verschiedenen Haushalten in der näheren Umgebung von Wulfsfelde.

Dort lernte sie ihren künftigen Mann Werner kennen, den sie am 20. Mai 1950 heiratete. Zunächst wohnten die beiden in Mönkhagen bei den Schwiegereltern, 1953 wurde Sohn Heiko geboren. Im gleichen Jahr ergab sich in Weede die Möglichkeit, eine Doppelhaushälfte zu beziehen. In der Dorfstraße 33 fand die Familie ihr Zuhause und wurde größer. 1956 wurde Gerd geboren, 1959 erblickte mit Birger der dritte Sohn das Licht der Welt. Mit Leib und Seele war Elisabeth Kieckbusch in Weede Hausfrau, Ehefrau, Mutter und Großmutter der drei Enkel, stand im Mittelpunkt der Familie. Der Gemüsegarten und Haustiere sorgten für reichlich Arbeit. Aber es blieb Zeit für Urlaube. Auch die alte Heimat Jastrow gehörte zu den Zielen.

64 Jahre war sie mit Werner verheiratet, der als Lokführer unter anderem zwischen Bad Segeberg und Lübeck im Einsatz war. Vor allen Dingen das Kirchenleben in Neuengörs nahmen die beiden wahr, waren zudem im Kegelverein aktiv. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2014 wohnte Elisabeth Kieckbusch noch bis 2017 in Weede, bis sie sich entschloss, ins Seniorenpflegeheim nach Reinsbek zu ziehen. Das Dorf in der Gemeinde Pronstorf kannte sie gut , denn hier lebten ihre Mutter Marie Weller und ihre Schwester Irma Horstmann. „Im Haus Waldfrieden ist sie zur Ruhe gekommen und fühlt sich wohl – auch wenn die Augen seit 20 Jahren Probleme machen und sie nicht mehr so gut hören kann“, sagt Sohn Heiko. Das soll zum 100. Geburtstag aber möglichst keine Rolle spielen. Dann ist auch ihr 92-jähriger Bruder Horst Weller dabei.