Eichhörnchenbaby Hörny vor Kater und Mähtod gerettet

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von Gerald Henseler

Eichhörnchenbaby Hörny vor Kater und Mähtod gerettet

Großes Glück hatte das Eichhörnchenbaby, das von Manuela und Oliver Puschmann aus Nahe auf den Namen Hörny der Kämpfer getauft und nach einem Katerangriff zur Eichhörnchen-Schutz-Station nach Eckernförde gebracht wurde.Foto: privat

Nahe (kf). Auf der Terrasse ihres Wohnhauses in Nahe hatte es sich Manuela Puschmann gemütlich gemacht, als sie ein vorbeihuschendes Eichhörnchen mit etwas im Maul sah. Nun ist ein Eichhörnchen in ihrem Garten keine Seltenheit, denn die kleinen Nager kommen öfter vorbei, um aus dem Teich zu trinken. Doch als Nachbars Kater zum Sprung ansetzte, schoss sie lautstark hoch, um diesen zu vertreiben. Doch leider rannte nicht nur der Kater davon, auch das Eichhörnchen ergriff die Flucht in den Baum und meckerte lautstark. Manuela Puschmann versicherte sich auf dem Nachbargrundstück, dass der Kater nicht mehr in der Nähe ist. Dort fand sie dann das Eichhörnchenbaby schutzlos auf dem Boden. Schnell holte sie ihren Mann Oliver zur Hilfe, denn auf dem Nachbargrundstück drehte der Mähroboter seine Runden. „Wir zeigten das Baby dem Muttertier, das leider noch so verstört war, dass es das Weite suchte“, erzählt sie.

Im Internet stieß das Ehepaar auf die Notfallnummer der Eichhörnchen Schutzstation in Eckernförde. Dort hatte die Leiterin Moni Rademacher ein offenes Ohr und gab hilfreiche Tipps, was zu tun war. Über ein Handyfoto stellte sie das ungefähre Alter des kleinen Nagers fest und entschied zunächst abzuwarten, ob die Mutter sich das Baby wieder holt. Am späten Nachmittag fiel dann die Entscheidung, den Kleinen, der inzwischen von den Puschmanns auf den Namen Hörny, der Kämpfer, getauft wurde, in die professionellen Hände von Moni Rademacher zu geben.

Diese sorgte für die nötige Wärme und Ruhe und gab dem gut vier Wochen jungen Wildtier eine spezielle Milch (keine Kuhmilch!)zum Aufpäppeln. Normalerweise verlassen Eichhörnchen nach fünf bis sechs Wochen erstmals den Kobel zusammen mit ihrer Mutter. Im Alter von acht Wochen sind sie schon relativ selbstständig.

Hörny, der Kämpfer, hätte ohne das Eingreifen der Puschmanns keine Überlebenschance gehabt. Jetzt ist er stabil und kuschelt sich eng zusammen mit anderen Eichhörnchen-Findelkindern. Moni Rademacher hat nämlich alle Hände voll zu tun, fast täglich kommen Neuzugänge. Die meisten durch Angriffe von Katzen, die neben Baummardern zu den größten Feinden der Eichhörnchen zählen. Hier rät Moni Rademacher Katzenbesitzern zu gesichertem Freigang, während der Jungtierzeit von Eichhörnchen und Vögeln von März bis Oktober. In dieser Zeit bringen Eichhörnchen-Weibchen bis zu sechs Junge zur Welt, die es in einem Baumnest, dem Kobel, drei Monate lang umsorgt und vor Feinden beschützt.

„Doch Eichhörnchen sind auch keine Kuscheltiere“, mahnt Moni Rademacher und so erfolgt die artgerechte Auswilderung auch von Hörny über ein Gehege im Alter von zwölf Wochen, wenn auch die Muttertiere ihre Kinder verlassen. Die Notfallnummer für Eichhörnchen-Findelkinder sowie sämtliche Tipps und Infos zu den Wildtieren gibt es auf der Homepage der Eichhörnchen Schutzstation Eckernförde. Die ausschließlich ehrenamtliche Arbeit kann man auch mit Futter- oder Geldspenden unterstützen.

Kontakt

www.eichhoernchen-eck.de


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