Edith Neitz liebt den Klönschnack beim Nachbarschaftsspaziergang

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von Gerald Henseler

Edith Neitz liebt den Klönschnack beim Nachbarschaftsspaziergang

Bad Segeberg (ohe). Auf ihre wöchentliche Tour durch die Nachbarschaft möchte Edith Neitz nicht verzichten. Seit über 30 Jahren trägt die 79-Jährige in Bad Segebergs Südstadt Basses Blatt aus. „Mir macht das Spaß. Das ist ein Spaziergang durch die Nachbarschaft“, sagt Edith Neitz.

In ihrem Viertel ist die Austrägerin bekannt. Edith Neitz klönt gern beim Zeitung austragen. Eilig hat sie es beim Austragen heute nur noch selten. „Manchmal werde ich zum Kaffee eingeladen“,  berichtet Edith Neitz.  Sie nimmt die Einladung meist gerne an. Ihr Mann wundert sich manchmal, dass ihre Touren länger dauern. „Dann hatte ich wieder einen Quatschtag. Das ist wie auf dem Dorf. Jeder kennt jeden und wir reden über Gott und die Welt“, sagt Edith Neitz.

Ob es Nachwuchs gibt, jemand verstorben ist oder es einen Ehestreit gibt, Edith Neitz ist in der Regel über alles gut informiert.Auf ihrer Tour ist Edith Neitz selbst die Chefin. Wird sie von einem knurrenden Hund empfangen, entscheidet sie selbst, dass sie hier kein Basses Blatt in den Briefkasten wirft. Hat jemand eine Familienanzeige in Basses Blatt aufgegeben und möchte ein Extra-Exemplar, dann bringt Edith Neitz das gern.

Viele Leser schätzen die Zuverlässigkeit von Edith Neitz und belohnen das. Besonders in der Vorweihnachtszeit hängen öfter Schilder an der Tür „Basses Blatt bitte klingeln“. Dann bedanken sich die Leser mit Pralinen oder kleinen Geldbeträgen bei ihrer Austrägerin. Auch auf dem Wochenmarkt oder im Stadtbus hat sie schon einmal etwas zugesteckt bekommen.

Zum Zeitung austragen kam Edith Neitz über ihren Sohn. Als der 14 Jahre alt war, wollte er sich etwas hinzuverdienen, um Sachen für seinen Tauchsport zu kaufen. „Wir haben uns die Tour damals geteilt“, sagt Edith Neitz. Seit Langem trägt sie die 270 Zeitungen auf ihrer Tour allein aus.

In Nehms sind deutlich weniger Zeitungen auszutragen, dafür beträgt die Strecke, die zurückgelegt werden muss, knapp 13 Kilometer – und das ist nur ein Teilbereich mit 85 Ausgaben. Die Tour teilt sich Finn Ole Leidhold mit seinem Bruder und seiner Tante. Für die Strecke nutzen alle das Fahrrad – damit ist man schnell direkt am Briefkasten und verliert durch das Ein- und Aussteigen aus dem Auto kaum Zeit. Mit Packtaschen oder – wie Finn es macht – mit Rucksack bekommt man die Zeitungen gut transportiert. „Ich mag die Bewegung an der frischen Luft – und außerdem gibt´s ja auch Geld dafür“, so der 14-jährige Dahlmannschüler, der sein verdientes Geld eisern spart.


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