Die Sanierung der Vicelinkirche schreitet voran: Dritter Bauabschnitt soll Baugeschichte sichtbar machen

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von Gerald Henseler

Die Sanierung der Vicelinkirche schreitet voran: Dritter Bauabschnitt soll Baugeschichte sichtbar machen

Die Sanierung der Vicelinkirche schreitet voran: Dritter Bauabschnitt soll Baugeschichte sichtbar machen

Bornhöved (ohe). Die Sanierung der Jacobi Kirche in Bornhöved geht voran. Vor vier Wochen beendeten die Handwerker die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt. Die östliche Wand mit dem Fachwerkgiebel und den Mauerpfeilern haben sie erneuert. 570.000 Euro hatte die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde dafür eingeplant. „Wir haben sogar noch etwas Geld übrig behalten“, freut sich Pastorin Ulrike Egener. Das setzt die Gemeinde nun für die Drainage ein. Im Laufe der Jahrunderte ist das Erdreich rund um die Kirche immer weiter angewachsen. Das muss bis zur ehemaligen Fußsohle abgetragen werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Probeweise wurde damit an der Giebelwand schon begonnen.

Um die Jahrtausendwende verwendete eine Sanierungsfirma ungeeignete Materialen. Der ungeeignete Mörtel drückte die mächtigen Feldsteine aus der Wand. An der Südseite ist das noch zu sehen. Deshalb muss die Vicelinkirche dringend saniert werden. Ulrike Egener freut sich über die breite Unterstützung aus der Bevölkerung für das Projekt. Verschiedene Aktionen wie Mauer- und Turmpatenschaften hatte sich die Kirchengemeinde einfallen lassen, um Spenden zu sammeln. „Die kommen alle gut an“, freut sich Ulrike Egener. Das Land Schleswig-Holstein unterstützte die Sanierung im zweiten Bauabschnitt mit 50.000 Euro, der Bund gab 250.000 Euro dazu.

Im zweiten Bauabschnitt deckten die Handwerker auch die mächtigen Mauerpfeiler ab. Feuchtigkeit setzte den Pfeilern aus Backstein und Feldstein zu. Jetzt schützt sie eine Abdeckung aus Walzblei.

Jetzt sammelt die Kirchengemeinde für den dritten Bauabschnitt. Ulrike Egener schätzt die Kosten auf 536.000 Euro. „Sobald wir das Geld zusammenhaben, starten wir mit den Bauarbeiten“, erklärt die Pastorin. In einem vierten und letzten Bauabschnitt soll dann der Turm saniert werden.

Im Zuge der Instandsetzungsarbeiten an der Nordwand plant die Kirchengemeinde einen bau- und kulturhistorischen Lehrpfad mit sechs Stationen. Förderungen erhofft sich Ulrike Egener dafür von der EU.

Schautafeln sollen die Entwicklung der Bornhöveder Kirche von der Taufkapelle aus dem Jahr 980 bis heute zeigen. Sitzgruppen sollen zum Verweilen einladen. In der Südwand sind Sichtfenster geplant. Sie sollen die Bauweise der Kirche anschaulich machen. „Den alten Rundturm aus Feldsteinen wollen wir mit im Boden eingelassenen Metallschienen wieder sichtbar machen“, erklärt Ulrike Egener. Die Pastorin wünscht sich zudem, dass das Fundament der alten Taufkapelle wieder sichtbar wird. Das liegt unter dem heutigen Altarraum. Ulrike Egener kann sich vorstellen, dass das alte Fundament wieder freigelegt und anschließend überglast wird.

Landtagskandidat Tarek Saad aus Trappenkamp sah sich den Fortschritt der Baumaßnahmen an. Er setzt sich für den Erhalt von Kulturgütern wie der Vicelinkirche ein. „Unsere Kirche wird nicht nur sakral genutzt. sie ist auch ein Kulturort“, erklärt Ulrike Egener. Die Kirchengemeinde hat eine Kooperation mit dem Schleswig-Holsteinischen Kammerorchester geschlossen und plant mehrere Konzerte in der Kirche. Auch Veranstaltungen zur Friedenspädagogik sollen in der Kirche stattfinden.


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