Die neue Orgel kommt und sorgt für hochkarätiges Spiel

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von Gerald Henseler

Die neue Orgel kommt und sorgt für hochkarätiges Spiel

„Die neue Orgel kommt“, freut sich der Förderverein Marienkirche mit Prof. Dr. Peter Zabel, Prof. Asmus J. Hintz (v. li.), Dr. Kirsten Geißler vom Kirchengemeinderat und Kirchenmusiker Andreas Maurer-Büntjen(v.re.) sowie Filmemacher Johannes Hoffmann.Fot

Bad Segeberg (kf). Komplett frei ist der Blick in den 14 Meter hohen südlichen Turmraum der Bad Segeberger Marienkirche. „Die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Mauerwerk und Abrissarbeiten der Orgelempore sind soweit fertig. Hinter der Sperrholzverschalung ist sogar noch ein Fenster zum Vorschein gekommen“, ließ Dr. Kirsten Geißler vom Kirchengemeinderat wissen. Lediglich zwei Stahlträger zeugen noch von dem, was vorher war und geben der neuen Empore, die ab 8. Januar bis Ende März eingebaut wird, den nötigen Halt.

Der wird dringend benötigt, denn im Spätherbst kommt die neue Orgel, wie der Vorstand des Fördervereins mit Stolz verriet. Der im Schwarzwald ansässige Orgelbauer Claudius Winterhalter hat bereits mit dem Bau begonnen und wird bei seiner hochpräzisen Arbeit in einem Blog von Filmemacher Johannes Hoffmann von HDD film begleitet. „Alle ein bis zwei Monate wird es einen neuen Film geben, insgesamt etwa 15 bis zur Fertigstellung“, so Hoffmann. Dieser wohl einzigartige Blog ist für Stifter, Spender und alle Interessierten über die Homepage des Fördervereins Marienkirche unter dem Punkt Orgelneubau zu verfolgen und zeigt die aufwändige Handwerkskunst und Präzisionsarbeit.

Die neue Orgel, die zusammen mit der Empore 1,85 Millionen Euro kostet, kann und soll 200 Jahre und länger halten. „Knapp 800.000 Euro wurden über EU-Fördergelder generiert, der Rest über unzählige Spender, denen dafür großer Dank gebührt“. so Prof. Asmus J. Hintz, der als Vorsitzender des Fördervereins Marienkirche dafür eine umfangreiche Akquise betrieben hat.

Im Frühjahr 2025 soll die neuen Bach-Orgel eingebaut werden, die Intonation der insgesamt 3.278 Pfeifen, bei der Tonhöhen, Volumen, Klangfarbe und die Abstimmung auf den Raum präzisiert werden, dauert ganze drei Monate. Für Kirchenmusiker Andreas Maurer-Büntjen steht der Klang der Orgel an erster Stelle. Schon jetzt freut er sich mit Prof. Asmus J. Hintz auf den Bad Segeberger Orgelsommer zu dem viele junge Musiker als Gäste und aus den eigenen Reihen auf der Orgel spielen sollen, um jugendlichen Nachwuchs für das Orgelspiel zu begeistern.

In Kooperation mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) soll ein Internationales Orgelfestival in Bad Segeberg entstehen. Für das erste Konzert ist in Absprache mit SHMF-Vorstand Dr. Christian Kuhnt der Titularorganist Olivier Latry aus Notre Dame in Paris vorgesehen. „Er ist ein Meister des Literaturspiels und der Improvisation“, so Maurer-Büntjen. Im Folgejahr 2026 soll es Anna Lapwood, die Organistin der Royal Albert Hall in London, sein.

Weiterhin plant der Förderverein einen Orgelkurs Masterclass-Improvisation, der international ausgeschrieben wird. Die Improvisation komme in der klassischen Musik häufig zu kurz und gälte als Angstfach unter den Organisten. „Hier möchten wir mit Kreativität die Angst nehmen“, so der Kirchenmusiker, der an der neuen Orgel auch Hausfrauen und Schüler zu nebenberuflichen Kirchenmusikern ausbilden möchte.

Neben der etablierten Musik zur Marktzeit immer sonnabends 11 Uhr in der Marienkirche soll von Ostern bis Oktober immer mittwochs um 12 Uhr ein „High Noon vor der Kirche“ stattfinden. Dabei trifft man sich „auf ein Wort“ rund um die Orgelwand auf der Wiese vor der Kirche und diskutiert zu wechselnden Bad Segeberger Themen. „Ein geübter Moderator wird die etwa einstündigen Treffen, die nicht politisch, sondern informativ und zukunftsgewandt gedacht sind, anleiten“, so Prof. Dr. Peter Zabel, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Marienkirche.


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