Die Gemeinde Seedorf freut sich auf ihren Jahrmarkt: Beliebter Treffpunkt für Jung und Alt

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von Gerald Henseler

Die Gemeinde Seedorf freut sich auf ihren Jahrmarkt: Beliebter Treffpunkt für Jung und Alt

Bürgermeister Philipp Frank hat schon einen Chip für den Auto-Scooter. Heute um 14 Uhr öffnet der Schlamermarkt auf dem Dreiecksplatz in Schlamersdorf. Foto: ohe

Schlamersdorf (ohe). Der Schlamermarkt ist zurück im Mai. Nach dem pandemiebedingten Ausfall vor zwei Jahren und der Verlegung in den Spätsommer im vergangenen Jahr, feiert die Gemeinde Seedorf ihren beliebten Jahrmarkt jetzt von Freitag, 27. bis Sonntag, 29. Mai. Einen Chip für den Auto-Scooter hat Bürgermeister Philipp Frank bereits. Den bewahrte sein Sohn im vergangenen Jahr auf und kann damit bei der Markteröffnung am Freitag um 14 Uhr gleich an den Start gehen.

Im vergangenen Jahr war der Markt noch besser besucht als in den Vorjahren. „Alle haben sich riesig gefreut, dass wieder etwas los ist“, sagt Philipp Frank. Er rechnet damit, dass sich die Besucherzahlen in diesem Jahr wieder normalisieren, da es mehr Konkurrenzveranstaltungen gibt. An der Ausweitung des Marktes auf drei Tage wollen Schausteller und Bürgermeister festhalten.

15 Schausteller sind am Wochenende  auf dem Dreiecksplatz in der Ortsmitte präsent. Mit dabei sind die Scooter-Bahn, Schießbuden, Greifer, Süßwarenstände, Grill- und Getränkestände, eine Pizzeria, Eis, zwei Kinderkarussells sowie Spielstände. Im Festzelt wird nachmittags Kaffee und Kuchen angeboten.

Der traditionsreiche Markt hat für die Bürger der Region bis heute seinen Reiz bewahrt. Auf dem Dreiecksplatz zwischen den Eichen und Kastanien ist man nicht anonym. Hier haben die jungen Leute in den Fahrgeschäften ihren Spaß. Die älteren klönen bei Bier und Korn im Festzelt. Der Schlamermarkt öffnet  an allen drei Tagen um 14 Uhr. Gefeiert wird bis in die Nacht. „Am Sonntagabend wird es erfahrungsgemäß früher ruhig“, weiß Philipp Frank.

Zum Schlamermarkt zieht es daher auch immer wieder ehemalige Bewohner der Region zurück. Denn am Bierpilz oder dem Grillstand trifft man immer jemanden zum Klönen. In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Schlamermarkt zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt. Während sich die Kinder in den Fahrgeschäften vergnügten, nutzten Eltern und Großeltern die Gelegenheit, um mit Bekannten und Freunden zu klönen.

Ein Volks- und Dorffest seit mehr als 200 Jahren

Der erste Schlamermarkt muss zwischen 1767 und 1806 stattgefunden haben, inoffiziell vermutlich schon früher. Jedenfalls beschwerten sich 1767 das Segeberger Schuhmacheramt beim König, weil am Sonntag nach Fastnacht nahe der Tensfelderau Handel betrieben werde, der nicht zulässig sei. Anders als die  Gutsherren von Rohlstorf, Travenort und Kamp würde der Seedorfer Gutsherr diesen Handel nicht verhindern. Wie die Beschwerde ausging, ist nicht bekannt. Möglicherweise nahm Gutsherr Blome die Beschwerde zum Anlass, um  eine Konzession für einen Jahrmarkt zu beantragen.

Fest steht, dass der Schlamermarkt bereits im Jahr 1806 stattfand. Damals am Donnerstag nach Johanni (24. Juni). Weil dieser Tag oft mit der Heuernte zusammenfiel, wurde der Jahrmarkt 1856 aufgrund einer königlichen Verordnung auf den 14. Juni vorverlegt. In diesem Jahr erlebte der Schlamermarkt seine Blütezeit. 61 Marktleute bauten damals ihre Buden und Tische auf dem 1836 angelegten Dreiecksplatz in Schlamersdorf auf. Zu ihnen gehörten Drechsler, Optiker, Verkäufer von Ellenwaren, Mützenmacher, Galanteriewarenhändler und viele Schuhmacher. Von 1866 bis um die Jahrhundertwende war der Schlamermarkt zudem Pferde- und Viehmarkt


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