Der Urzeithof ist im digitalen Zeitalter angekommen

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von Gerald Henseler

Der Urzeithof ist im digitalen Zeitalter angekommen

Wer mit dem Handy durch den Urzeithof geht, kann Hintergrundinformationen abrufen. Frank Rudolph hat hier einen Film aufgerufen, der die Suche nach einer ausgestellten Fossilie zeigt.

Stolpe (ohe). Das Paläozoikum liegt schon 541 Millionen Jahren zurück. Doch im Urzeitmuseum Stolpe ist dieser Beginn des sichtbaren Lebens nun im digitalen Zeitalter angekommen. Seit Sonntag kann jeder Mensch auf der Welt online durch das Museum in Stolpe schreiten. Auf der Zeitreise durch die Erdgeschichte können Internetnutzer an 180 Punkten nähere Informationen zu den Exponaten abfragen. Nicht nur erklärende Texte können sich die Online-Gäste vorlesen lassen, sie können sich auch Filme anschauen.

Knapp 100.000 Euro hat der Urzeithof in die Digitalisierung seines Museums investiert. „Wir selbst mussten nur 3.000 Euro zahlen“, sagt Dr. Frank Rudolph, der das Museum zusammen mit seiner Partnerin Katrin Mohr betreibt. Im Rahmen des Förderprogramms Neustart Kultur erhielt das Museum 98.797 Euro von der Bundesregierung. Weitere 7.000 Euro schoss das Land Schleswig-Holstein dazu.

Frank Rudolph und Katrin Mohr hatten das Museum in Stolpe erst kurz vor Beginn der Corona-Pandemie eröffnet. Als die Gäste zwangsweise wegblieben, kam ihnen die Idee zur Digitalisierung. Auf der Website www.urzeithof.de können nun das Museum und seine Ausstellungsstücke erkundet werden. Gruppen bietet der Diplom-Biologe Dr. Frank Rudolph digitale Führungen an. Dabei läuft ein Film, den die Gruppen jederzeit stoppen können. Dann beantwortet Dr. Frank Rudolph gern Fragen oder zeigt gewünschte Exponate genauer. Für Schulklassen, aber auch alle anderen Gruppen, bietet der Urzeithof diese digitalen Führungen an.

„Den Live-Besuch im Museum kann das zum Glück noch nicht ersetzen“, sagt Frank Rudolph. Denn im Museum können die Besucher noch das Klappern der Feuersteine mit dem Kieselschwamm hören, den Stinkkalk riechen oder versuchen, versteinerte Holzstücke anzuheben. Die Digitalisierung macht auch den Museumsbesuch vor Ort interessanter. Mit dem eigenen oder einem geliehenen Handy können Besucher sich an 180 Punkten Erklärungen vorlesen lassen und Filme ansehen. „Das ist ähnlich wie bei einem Audioguide“, sagt Frank Rudolph. Die ersten Besucher hatten bereits viel Spaß mit der neuen Technik und hielten sich deutlich länger im Museum auf. Das digitale Angebot des Urzeithofes ist neben deutsch in englischer, schwedischer und dänischer Sprache abrufbar.

Für dieses Jahr haben Frank Rudolph und Katrin Mohr wieder 100 Veranstaltungen geplant. Zu den Exkursionen, Bestimmungstagen und anderen Events können sich Interessierte online anmelden.


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