BUND stellt Rettungsplan für den Ihlsee vor Bestand seltener Pflanzen gefährdet
Bad Segeberg (ohe). Der Ihlsee zeichnet sich durch besonders sauberes, nährstoffarmes Wasser aus. Diese Wasserqualität ermöglicht eine seltene Flora. Seit 1950 steht der See unter Naturschutz. „Besonders die letzten zwei Gutachten des Landesamtes belegen, dass sich die Wasserqualität und der Bestand der besonders seltenen und gefährdeten Pflanzenarten dramatisch verschlechtert hat“, erklärt Henning Vollert, Sprecher der BUND-Ortsgruppe Bad Segeberg. Der BUND sieht die Stadt Bad Segeberg und den Kreis Segeberg in der Pflicht, den Zustand des Ihlsees zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen.
Jetzt hat die BUND-Ortsgruppe in einem Rettungsplan für den Ihlsee eine Liste von Schutzmaßnahmen zusammengestellt. Die wichtigen Punkte des Rettungsplans umfassen:
Nachbesserung des Managementplans: Es sollen messbare und überprüfbare Erhaltungsziele für gefährdete Pflanzenarten sowie Nährstoffe wie Phosphat, Nitrat und Ammonium definiert werden.
Erweiterung des Geltungsbereichs des FFH-Gebietes auf das gesamte Wassereinzugsgebiet, um die Wasserqualität langfristig zu sichern.
Regelmäßige Nährstoffentfernung: Schilf, Sträucher und Bäume am Uferbereich sollen regelmäßig entfernt werden und Tiefenwasser mit hohem Nährstoffgehalt soll abgeleitet werden
Weitere Maßnahmen beinhalten die Reduzierung des Badebetriebs, die Überprüfung der Pferdehaltung im Einzugsgebiet sowie den Schutz der umgebenden Wald- und Grünflächen.
Im wesentlichen handele es sich um Maßnahmen, die der BUND bereits vor zehn Jahren vorgeschlagen hat, aber vom Landesamt ignoriert worden seien, erklärt Vollert. „Wir haben also gut zehn Jahre wertvolle Zeit verloren“, kritisiert der BUND-Sprecher.