Beim gemeinsamen Essen Barrieren in den Köpfen überwinden

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von Gerald Henseler

Beim gemeinsamen Essen Barrieren in den Köpfen überwinden

Udo Nickel, Ute Heldt-Leal, Marianne Böttcher Toni Köppen, Matthias Penk, Sandra Fait-Böhme, Daniel Johannsen, Ute Bruhn, Jan Stahlberg und Dr. Wolfgang Arnhold (v.li.) hoffen auf viele Besucher beim Picknick am See. Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe). Eine 200 Meter lange Tafel steht im Mittelpunkt des Picknicks am See. Am Sonntag 7. Mai, laden die Lebenshilfe Bad Segeberg, das Netzwerk Inklusion und die Stadt Bad Segeberg zu der Inklusiven Tafel an die Seepromenade in Bad Segeberg ein. Alle sind dann herzlich eingeladen, an der langen Tafel Platz zu nehmen. Picknickkörbe mit Speisen und Getränken sollten die Besucher selbst mitbringen. Wer spontan dabei sein möchte, für den bieten die Segeberger Wohn- und Werkstätten, das Bistro Moin Moin und  Goldmarie am See Snacks und Gerichte sowie Erfrischungen an.

2015 lud die Lebenshilfe erstmals zu der Inklusiven Tafel ein. Bis zur coronabedingten Pause wuchs die Tafelgemeinschaft jährlich an. 2.500 Gäste kamen 2019. An diesen Erfolg wollen die Veranstalter nun anknüpfen. Zum Picknick am See gibt es daher ein buntes Rahmenprogramm. Highlight ist das inklusive Stand-Up-Paddling. Die Nature-Guides SUP Adventures bieten den Trendsport Stand-UP-Paddling für Menschen mit Beeinträchtigungen an. Allein oder mit bis zu sieben Personen auf dem Board können die Picknickgäste auf dem Großen Segeberger See paddeln.  Auch für Rollstuhlfahrer sind einige der Boards geeignet.

Zum Rahmenprogramm gehört zudem Live-Musik des Lutopia Orchestras. „Die machen richtig Stimmung“, verspricht Organisator Daniel Johannsen. Er kennt die Musiker von früheren Auftritten. Mitarbeiter des Büros für Chancengleichheit des Kreises Segeberg laden alle ein, einen Alters-Simulationsanzug zu testen. „Damit kann man in andere Rollen und Situationen schlüpfen“, erklärt Sandra Fait-Böhme, die Leiterin des Büros.

Eine Rollstuhl-Rallye wird Udo Nickel, Leiter der Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe, mit seinem Team aufbauen. Mit inklusiven Spielen ist das Spielmobil aus Wahlstedt vor Ort. An den Tischen und auf der Rasenfläche  bieten die Veranstalter weitere Spiele  für Groß und Klein an.

Die Inklusive Tafel soll helfen, Barrieren in den Köpfen der Menschen abzubauen.  „ Zahlreiche Menschen mit Behinderung leben ihr Leben unabhängig. Das heißt nicht, dass sie nie Unterstützung brauchen. Aber: sie entscheiden selbst, wann und welche Hilfe sie in Anspruch nehmen möchten.  Ungefragt Hilfe zu leisten, wird häufig von ihnen als anmaßend empfunden. Daher gilt: Erst einmal die Situation checken und dann bei tatsächlichem Bedarf Hilfe anbieten. Und: wenn diese abgelehnt wird, sollte das akzeptiert werden“, erklärt Dr. Wolfgang Arnhold, der Koordinator des Netzwerkes Inklusion.

Die Aktion Mensch fördert das Projekt mit 5.000 Euro. Den Termin für das  Picknick am See haben die Veranstalter in zeitliche Nähe zum Europäischen Protesttag (5. Mai) zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung gelegt.

Auch im Rollstuhl ist das Stand-Up-Paddling auf den Boards der Nature-Guides möglich.
Das Lutopia Orchestra sorgte musikalisch für Stimmung.

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