ATS sucht FSJ-Nachfolge und kleine Wohnungen zur Miete

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von Katja Lassen

ATS sucht FSJ-Nachfolge und kleine Wohnungen zur Miete

Bad Segeberg (kf). Im Juli endet das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Lisa David im August 2022 über den Träger Landesverein für Innere Mission bei der ATS (Ambulante Teilstationäre Suchthilfe) Segeberg begann.

Jetzt werden für diesen oder auch andere Arbeitsbereiche Neubesetzungen als FSJ-ler oder über den BFD (Bundesfreiwilligendienst) gesucht. Sowohl FSJ als auch BFD bieten beim Landesverein beste Möglichkeit, soziale Arbeit und die verschiedenen soziale Berufsfelder kennenzulernen, sich gleichzeitig sozial zu engagieren und vielleicht sogar den zukünftigen Berufsweg im sozialen Bereich zu entdecken.

„Ich bin durch mein FSJ persönlich gewachsen“, sagt Lisa David. Sie habe menschliche Kompetenzen entwickelt und mehr Selbstbewusstsein gewonnen, sich beruflich orientiert und erfahren, dass es ihr Spaß mache, mit Menschen zu arbeiten.

Mit einem FSJ im Bereich Psychiatrie wollte die heute 19-Jährige Wartesemester für ein Psychologie-Studium überbrücken und gleichzeitig Erfahrungen in der Psychatrie sammeln. Dabei stieß bei ihrer Online-Recherche auf den Landesverein. Nach einem Gespräch mit Jesica Prieß, der Regionalleiterin der ATS Segeberg, und einem Probetag tauchte Lisa David dann auch direkt in die Sozialarbeit ein. „Ich war kein Praktikant, sondern Teil des Teams und wurde wertgeschätzt“, sagt sie. An drei Tagen in der Woche half sie beim Sprungbrett, einer Rehabilitationseinrichtung mit therapeutischen Wohngemeinschaften (WGs) für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung oder einer Sucht- und psychischen Erkrankung. Diese erhalten durch die WG und gemeinsame Projekte eine Tagesstruktur und somit einen Weg aus der Lebenskrise zurück in ein suchtmittelfreies, gesünderes und selbstbestimmtes Leben. „Ich habe mit den Klienten geredet, assistiert, Tipps gegeben, gute Laune verbreitet, gekocht und gebacken oder dem Tischlermeister, der Goldschmiedin oder der Agrarwissenschaftlerin bei Projekten geholfen. Die WGs, von denen es im Kreis Segeberg sechs gibt mit insgesamt 34 Plätzen, haben zum Ziel, dass die Klienten später in eine eigene kleine Wohnung ziehen. Diese Wohnung wird für ein Jahr vom Landesverein für Innere Mission gemietet und bestenfalls danach vom Bewohner in Eigenregie fortgeführt. Hier sucht der Landesverein immer nach Vermietern kleiner Einzimmerwohnungen, die sich gern bei Kerstin Stockrahm von der ATS unter 0 45 51 / 96 97 90 melden. Sie ist auch der Kontakt bei Interesse am FSJ oder dem BFD.

Lisa David hat außerdem für das Suchthilfezentrum der ATS in der Gartenstraße in Bad Segeberg Einkaufs- und Postwege übernommen, Tafelkisten mit Lebensmittel ausgeliefert, Klienten der Sprungbrett WG in Rickling zu Einkaufsfahrten nach Trappenkamp gefahren oder auch Assistenzleistungen für Klienten übernommen, wie zum Beispiel auch Fahrten zum Arzt. „Vorher mochte ich nicht gern Auto fahren, das ist durch das FSJ jetzt anders“, sagt die 19-Jährige. „Ein Führerschein ist für das FSJ sehr wichtig, darum müssen unsere Bewerber auch 18 Jahre alt sein“, betont Jessica Prieß und ergänzt, das FSJ-ler auch Wünsche äußern dürfen, in welche Bereiche sie weitere Einblicke erhalten möchten.

Lisa David durfte in Wahlstedt bei Gruppentreffen von Kindern psychisch kranker oder suchtkranker Eltern dabei sein, die Schulsozialarbeit auch bei der Sucht-Präventionsarbeit begleiten, bei Teamsitzungen zuhören und erhielt Einblicke in Gerichtsverfahren, zu die sie einen Klienten begleiten durfte, da sich Lisa David für die Kriminalpsychologie besonders interessierte.

Sie absolvierte während des FSJ auch durch die Diakonie gestellte externe Pflicht-Seminare, durch die sie in Kontakt mit anderen FSJ-lern kam und lernte dabei unter anderem zu den Themen Nähe und Distanz zu Menschen, der Umgang mit dem Tod, Gebärdensprache oder Psychiatrie. „Das hat Spaß gemacht und war wie Klassenfahrt. Man könnte Seminare sogar im Ausland belegen“, sagt Lisa David. Dass der Beruf Sozialarbeiter so vielfältig ist, hätte sie vor dem FSJ nicht gedacht. Jetzt steht für sie fest, sie will Soziale Arbeit studieren. Das Fach Psychologie gibt es in dem Studiengang ja auch.


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