Apothekerin aus Nahe fühlt sich observiert: Wann kommt das Veterinäramt?

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von Stefan Preiss

Apothekerin aus Nahe fühlt sich observiert: Wann kommt das Veterinäramt?

Die Apothekerin Andrea-Brigitte Wrobel, hier mit ihren Münsterländern Dolly und Fiete, fühlt sich durch die Behörden wegen häufiger Kontrollen ihrer Tierhaltung überwacht. Foto: ohe
Die Apothekerin Andrea-Brigitte Wrobel, hier mit ihren Münsterländern Dolly und Fiete, fühlt sich durch die Behörden wegen häufiger Kontrollen ihrer Tierhaltung überwacht. Foto: ohe

Nahe (ohe). Andrea-Brigitte Wrobel liebt Tiere. Unter anderem hält sie zusammen mit ihrem Sohn 20 Pferde auf ihrem Deichhof in Struvenhütten. Zuhause in Nahe lebt sie mit zwei Münsterländern. Immer wieder kontrolliert das Veterinäramt des Kreises Segeberg ihre Tierhaltung. „Manchmal kommen die Kontrolleure unangemeldet, manchmal melden sie sich an“, sagt Andrea-Brigitte Wrobel, die in Nahe eine Apotheke betreibt. Bei einer unangemeldeten Kontrolle vor einem Jahr seien alle ihre Pferde fotografiert worden, sagt Andrea-Brigitte Wrobel. Sie fühlt sich von der Behörde observiert. „Ich verstehe diese Frechheit und das über-bor-dende Behördengehabe nicht“, sagt Wrobel. Sie sieht in den Kontrollen einen Einbruch in ihre Privatsphäre

Seit sie laufen kann, beschäftigt sich Andrea-Brigitte Wrobel mit Pferden. Sie war als Reiterin aktiv und züchtet Dressurpferde. Ihr ist es wichtig, dass alle ihre Pferde auf ihrem Hof bis zu ihrem Tod ein gutes Leben führen. Altersbedingt bauen die Reittiere körperlich ab. Das kann dazu führen, dass Unkundige die Tiere für krank oder schlecht ernährt halten. Ob das die Ursache für die vielen Kontrollen ist, weiß Andrea-Brigitte Wrobel nicht. Sie versichert, dass ihre Tiere alle gut versorgt sind und durch den Tierarzt Dr. Sven Küstermann veterinärmedizinisch betreut werden.

Kontrollen bei Tierhaltern führt der Kreis Segeberg derzeit nur aufgrund von Hinweisen durch. Routineuntersuchungen gibt es aufgrund fehlender personeller Kapazitäten momentan nicht. Das teilt Sabrina Müller, die Pressesprecherin des Kreises Segeberg mit. Im vergangenen Jahr führte das Veterinäramt 295 Tierschutzkontrollen durch 2021 waren es 256 Kontrollen. „Allgemein kann man sagen, dass die meisten Hinweise berechtigt sind und auch tatsächlich Tierschutzverstöße vor Ort festzustellen waren. Hierzu wird allerdings keine Statistik geführt“, erklärt Sabrina Müller.

Das Veterinäramt geht jedem Hinweis nach. Grundsätzlich finden die Kontrollen unangekündigt statt, um den üblichen, ungeschönten Zustand der Tierhaltung vorzufinden. Vor Ort wird versucht, mit dem Tierhalter oder der Tierhalterin Kontakt aufzunehmen, um dann gemeinsam die Tierhaltung zu überprüfen und erforderliche Informationen zu erhalten. Die Kontrollfeststellungen werden immer fotografisch dokumentiert. Im Rahmen der Kontrolle werden festgestellte Mängel aufgezeigt und es wird besprochen, wie und bis zu welchem Termin diese Mängel abzustellen sind. Handelt es sich um eine erheblich vernachlässigte Tierhaltung, können auch Tiere fortgenommen und auf Kosten des Tierhalters oder der Tierhalterin anderweitig zur Pflege untergebracht werden.

Im Nachgang zur Tierschutzkontrolle wird die tierschutzfachliche Bewertung durch die amtliche Tierärztin verschriftlicht und den örtlichen Ordnungsbehörden zur Einleitung des tierschutzbehördlichen Verwaltungsverfahrens übersandt.


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