Anwohner ärgern sich über beschmierte Verteilerkästen EWS will alte Trafohäuser ersetzen
Bad Segeberg (ohe). Die Häuser, Gärten und Grünanlagen in der Straße Bornwischen in Bad Segeberg sind gepflegt. Nur das Grundstück mit dem Trafohaus vor dem Haus Nummer 16a fällt hier negativ auf. Sprayer haben die Wände besprüht, Sträucher wuchern wild, und hinter dem Häuschen hat sich Müll angesammelt.
Die Anwohner Gerd Federhenn und Michael Martens befürchten, dass sich das Grundstück mit dem Trafohäuschen mehr und mehr zu einem Schandfleck entwickelt. Nach einem Zeitungsbericht über Sprayer im amtlichen Auftrag schrieb Federhenn die EWS an: „Wir, die Bewohner von Bornwischen 16a und die Nachbarschaft, haben ein nettes Trafo- und Verteilergebäude der EWS direkt neben uns stehen, das nicht gerade als Schmuckstück bezeichnet werden kann. Gerade dieses Gebäude würde sich als Blickpunkt hervorragend eignen, Ihre Verschönerungsaktion besonders hervorzuheben“, schrieb er. Marco Voß, Geschäftsführer der EWS, antwortete jetzt.
Auch bei der Stadt Bad Segeberg meldete sich der Anwohner über die Mängel-App und per E-Mail. Auch darauf erhielt er keine Rückmeldung.
Marco Voß freut sich darüber, dass die Gestaltung der technischen Anlagen gefällt. Er meldete sich erst jetzt zurück, weil er zunächst die betriebsinternen Planungen für das Trafohäuschen abklären wollte. „Das Trafohaus stammt aus dem Jahr 1978. Es ist ersatzbedürftig“, erklärt Voß. Das Gebäude wird voraussichtlich in den nächsten drei Jahren ersetzt. Deshalb möchte Voß die beschmierten Wände nicht von einem Graffiti-Künstler neu gestalten lassen. „Ich kann mir vorstellen, dass wir sie grün übermalen lassen.“
Ein begehbares Trafohaus ist für den Standort in Bornwischen nicht mehr geplant. Der Energieversorger Energie und Wasser Wahlstedt/Bad Segeberg (EWS) plant einen kleineren Verteilerkasten.
Die EWS lässt jedes Jahr mehrere Trafokästen von Graffiti-Künstlern gestalten. Die gesprayten Kunstwerke kommen bei den Bürgerinnen und Bürgern gut an. Die EWS bittet die Anwohner um Motivvorschläge. „Es wäre schön, wenn uns auch Herr Federhenn einen Gestaltungsvorschlag macht“, sagt Voß. Dieser könnte dann auf dem neuen Trafohaus umgesetzt werden. Gerd Federhenn hat bereits einen Vorschlag: „Konkret könnte ich mir ein gut zu Bad Segeberg passendes Seeufermotiv mit einigen Wasservögeln vorstellen. Die perspektivische Darstellung mit dem direkt dahinter liegenden Regenwassersammelbecken (Kleinteich) würde ein wunderschönes Gesamtbild ergeben“, meint Federhenn. Er freut sich auf den Umbau.
„Die EWS investiert in den nächsten drei Jahren rund sechs Millionen Euro in den Netzausbau“, erklärt Marco Voß. Das ist doppelt so viel wie bisher. E-Mobilität, erneuerbare Energien und Wärmetechniken machen die Verstärkung der Netze notwendig.