Anti-Drogen-Zug stoppt wieder in Bad Segeberg

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von Gerald Henseler

Anti-Drogen-Zug stoppt wieder in Bad Segeberg

Jürgen Schlichting, Sparkassendirektor Kai Gräper und Harald Poppe (v.li.) freuen sich, dass der Revolution Train wieder in Segeberg hält. Foto: ohe

Bad Segeberg (ohe). Rund 4.000 Schüler und Schülerinnen besuchten 2021 den Revolution Train bei seinen Stopps im Kreis Segeberg. Sie und auch die Lehrkräfte, Sponsoren und Moderatoren  sind von dem Präventionsprojekt begeistert. Für die Veranstalter von der Kreisverkehrswacht Segeberg und dem Kriminalpräventiven Rat Norderstedt steht daher fest, der Revolution Train soll zu einer festen Einrichtung werden.

Für dieses Jahr steht der Termin schon fest. Vom 4. bis 9. September hält der Revolution Train in Norderstedt. In Bad Segeberg macht der Zug  vom 11. bis 16. September Halt und fährt dann weiter nach Bad Bramstedt, wo er am 18. und 19. September für Besucher öffnet.

Die Veranstalter rechnen in diesem Jahr mit rund 5.000 Besuchern. „Alle Schulen sind wieder dabei. Wir haben sogar Anmeldungen von vier weiteren Schulen“, freut sich Harald Poppe von der Kreisverkehrswacht. Für Jürgen Schlichting von der Kreisverkehrswacht Segeberg ist der Anti-Drogen-Zug ein Erfolgsmodell. „85 Prozent der Jugendlichen vergaben nach dem Besuch die Noten eins und zwei für den Revolution Train. Auswertungen im Rahmen des Folgeprogramms zeigten bei den Jugendlichen Lernzuwächse zwischen sechs und 80 Prozent.

„Wenn wir nur einen Jugendliche davor bewahren, drogensüchtig zu werden, lohnt sich das“, sagt Harald Poppe. 140.000 Euro kostet das Projekt im Kreis Segeberg.  „Eine erfolgreiche Entzugsbehandlung eines Süchtigen kostet 250.000 Euro“, schätzt Poppe. Die Krankenkassen unterstützen das Projekt trotzdem nicht. Es bleibt trotz des guten Zuspruchs politisch umstritten. Die Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein sieht das Präventionsprojekt kritisch. Das Abschreckungskonzept und der starke Fokus auf die substanzzentrierte Suchtprävention seien zu einseitig, merkt der Verein unter anderem an.

„Wir wollen keine Konkurrenz zu anderen Suchtpräventionsprojekten sein“, stellt Poppe klar. Für Poppe und Schlichting ist der Revolution Train etwas, das oben draufkommt und die anderen Projekte ergänzt.

Wie wichtig das ist, zeige der Anstieg der Drogentoten in Schleswig-Holstein, meint Jürgen Schlichting. Das Durchschnittsalter der Drogentoten sinkt.

5.000 bis 10.000 Euro fehlen den Veranstaltern noch, um das Projekt komplett zu finanzieren. „Wir suchen auch noch Moderatoren und Moderatorinnen, die die Jugendlichen durch den Zug führen“, sagt Jürgen Schlichting.  Die Stiftung der Sparkasse Südholstein unterstützt das Projekt auch in diesem Jahr wieder mit 3.000 Euro. Auch der Lions Club Segeberg hat seine Förderung zugesagt.

Für die fernere Zukunft planen Schlichting und Poppe den Bau eines deutschen Anti-Drogen-Zuges. Die in ihm gezeigten Filme sollen besser auf die Altersunterschiede der Besucher abgestimmt werden.

Nähere Informationen über den Anti-Drogen-Zug gibt es auf der Homepage www.revolutiontrain.cz.


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