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Wegweiser zu den Orten, an denen an die NS-Opfer gedacht wird

von Michael Ehlers

Helge Buttkereit hat in Bad Segeberg sein Buch „Verdrängen, Vergessen, Erinnern“ zusammen mit Pastorin Ute Schöttler-Block vorgestellt. Foto: ehl

Bad Segeberg (ehl). Im Rahmen der Wanderaufstellung „Neue Anfänge nach 1945 – Wie die Landeskirchen Nordelbiens mit ihrer NS-Vergangenheit umgingen“ fand im Gemeindesaal der Bad Segeberger Marienkirche die Buchvorstellung des Buches von Helge Buttkereit „Verdrängen, Vergessen, Erinnern“ statt. Die Veranstaltung war so gut besucht, das eilig noch einige zusätzliche Stühle bereitgestellt werden mussten.
Gut 30 Teilnehmer hörten den aufschlussreichen und interessanten Ausführungen von Helge Buttkereit zu. Nach der Buchvorstellung meldeten sich einige Zeitzeugen mit Fragen und ihren Ein­drücken und Augenzeugenberichten zu Wort und erzählten über ihre Erlebnisse im Kreis Bad Segeberg zu dieser Zeit.
„Ich hab mich natürlich gefragt, auf wieviel Resonanz wird das hier stoßen. Ich freue mich über das rege Interesse an diesem Thema und das zahlreiche Erscheinen“, so Pas­torin Ute Schöttler-Block, die die Wanderausstellung begleitet.
Das Buch „Verdrängen, Vergessen, Erinnern“ von Helge Buttkereit ist ein Wegweiser zu den Gedenkorten an die Opfer der NS-Zeit im Kreis Segeberg. Es erscheint in einer Segeberger Edition mit 150 Seiten und vielen Farbfotos, historischen Fotos und elf Karten.  Das Buch führt zu den Grabsteinen der Zwangsarbeiter auf den Friedhöfen, zu den Stolpersteinen in Segeberg und verschiedene Gedenktafeln bis hin zu den Gedenkstätten für die drei Konzentrationslager im Kreisgebiet. Es beschreibt den Aufstieg der NSDAP, die Täter, die Opfer und den Widerstand im Kreisgebiet
„Ich habe eine Serie im Hamburger Abendblatt zum Thema Gedenkorte im Kreis Segeberg gemacht und wollte das dieses wichtige Thema nicht einfach wieder vergessen wird“, erklärt Buchautor Helge Buttkereit. „In diesem Zusammenhang wollte ich dann aber auch ein komplettes Bild der Gedenkorte des Kreises Bad Segeberg schaffen. Ich hab dann weiter recherchiert, mit dem Willen, dass die Erinnerung wachgehalten wird.  Besonders schwierig war das Thema Zwangsarbeit in der NS Zeit. Es gab so gut wie keine Literatur darüber“, erzählt Helge Buttkereit weiter. „Eines der Themen, die mich am meisten bewegt haben, war das damalige Kinderheim bei Bad Bramstedt. Diese vielen toten Säuglinge, die verschwunden sind. Das hat mich damals als werdender  Vater schon sehr bewegt.“
Gut zweieinhalb Jahre hat Helge Buttkereit an seinem Buch recherchiert und gearbeitet. Das Buch „Verdrängen, Vergessen, Erinnern“ ist im Segeberger Buchhandel erhältlich.

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